Honigbienen-Pheromone zur Abschreckung von Elefanten

  • Veröffentlicht am: 15.08.2018

Da hisst niemand die Weiße Flagge. Weiße Pheromon-getränkte Socken im Nationalpark sollen vielmehr Elefanten abschrecken. Foto: Universität Hawaiʻi

Honigbienen-Völker in Zäunen um Nutzpflanzen sind seit einiger Zeit in Afrika und Asien recht wirkungsvoll im Einsatz gegen die Verwüstung der Felder durch Elefanten. In einer neuen Studie konnte nachgewiesen werden, dass auch der Einsatz von Alarmpheromonen der Honigbienen schon zur Abschreckung ausreicht.

Ihren praktischen Einsatz haben die Alarmpheromone im „Greater Kruger National Park“ in Südafrika erfahren. Mit Hilfe der Bienenduftstoffe können Konflikte zwischen Elefanten und Menschen verringert werden, hoffen die Forscher. In den Alarmpheromonen haben die Wissenschaftler zwei Dutzend Stoffe nachweisen können, aber nur zwei davon für ihren Wirkstoff gegen Elefanten eingesetzt, der die Wächterbienen alarmiert, einen Angriff zu starten.

„Elefanten besitzen ein sensibles Gewebe um ihre Augen, Ohren und in ihren Rüsseln und sie hassen es, gestochen zu werden“, so Studienautor Mark Wright von der Universität Hawaiʻi.

In seinem bisherigen Arbeitsgebiet hat Mark Wright Pheromone gegen landwirtschaftliche Schädlinge in Hawai'i erforscht; das Team der Wissenschaftler der nun publizierten Studie identifizierte zwei der Honigbienen-Pheromone, die starke Angriffsreaktionen hervorrufen. Das kalifornische Biotechnologieunternehmen ISCA Technologies hat daraus eine synthetische Pheromonmischung produziert.

Die Wissenschaftler verwendeten für den Nachweis der Wirksamkeit ihrer Pheromonmischung weiße Socken, die mit der Wirkstoffmischung getränkt waren. Die Socken beschwerten sie mit Steinen und hingen sie an zerbrochene Äste, die sich etwa einen Meter über dem Boden befanden. Als geeignete Orte suchten sie Wasserstellen aus, die von den Afrikanischen Buschelefanten Loxodonta africana besucht wurden. Zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 konnten sie 66 Begegnungen beobachteten. Die meisten der Elefanten, die sich den Pheromon-getränkten Socken näherten, zeigten Anzeichen erhöhter Wachsamkeit und Unsicherheit, bevor sie sich dann ruhig entfernten. Im gleichen Zeitraum ignorierten Elefanten entweder ähnliche, aber unbehandelte Kontrollsocken oder sie näherten sich ihnen und untersuchten sie genauer.

„Unsere Ergebnisse ergänzen frühere Studien, bei denen sich zeigte, dass Bienenstöcke Elefanten abschrecken können“, erklärt Mark Wright. In mehreren Gebieten in Afrika uns Asien werden Bienenstöcke in Schutzzäune verbaut, um die Felder vor Elefanten zu schützen, was ein logistisches Problem darstellen kann, weil eine große Anzahl von Bienenstöcke benötigt wird.
Insgesamt nimmt das Konfliktpotenzial zwischen Menschen und Elefanten zu, vor allem weil den Elefanten an vielen Orten immer weniger zusammenhängende Gebiete für ihre Wanderungen verbleiben. Es gibt daher immer wieder Forderungen, Elefanten zu töten, um deren Bestand und damit das mögliche Konfliktpotenzial zu minimieren.

In weiteren Studien muss noch eine optimale chemische Mischung entwickelt und untersucht werden, ob sich die Elefanten bei Abwesenheit lebender Bienen an die Pheromone gewöhnt werden. „Wir hoffen, diese Arbeit ausweiten zu können, um zusätzliche Instrumente für ein nachhaltiges passives Management für die Lrnkunh von Elefanten zu entwickeln, um die aktuellen Ansätze zu erweitern“, sagt Mark Wright.

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