Honigbienen schützen bedrohte Bäume vor Elefanten

  • Veröffentlicht am: 12.11.2018

Ein Elefant im kenianischen Tsavo East National Park. Foto: Aravind Patnai/Unsplash

Naturschützer sind inzwischen besorgt über die Auswirkungen, die afrikanische Elefanten Loxodonta africana in manchen Schutzgebieten auf einige große Baumarten haben. Um die Bäume zu schützen, könnten Honigbienen eingesetzt werden. In einer Studie sind Wissenschaftlern dem nachgegangen.

Man weiß, dass Elefanten den Kontakt mit Ostafrikanischen Hochlandbienen Apis mellifera scutellata meiden. In einigen Gegenden werden etwa Felder mit Bienenstöcken zum Schutz „eingezäunt“. Forscher haben nun untersucht, ob das Vorhandensein von Bienenstöcken in Bäumen Elefanten ähnlich beeinflusst und fernhält. Alternativ haben sie Drahtnetze verwendet, um die Rinden zu schützen, und Kontrollbäume ohne jede Behandlung in ihre Vergleichsstudie eingeführt.

Als Baum wurde der Marula-Baum Sclerocarya birrea subsp. Caffra ausgewählt, der bei Elefanten als Nahrungsquelle sehr beliebt ist. Eine frühere Studie hat nachweisen können, dass der Baumbestand dieser Art im Untersuchungsgebiet der neuen Studie innerhalb von drei Jahren um 25 % abgenommen hat. In 50 Bäume wurde ein Bienenstock aufgehängt und zusätzlich ein leerer Bienenstock an der gegenüberliegenden Seite desselben Baums. Bei weiteren 50 Bäumen wurde die Rinde mit einem Drahtgeflecht geschützt. Und 50 Kontrollbäume erhielten keinerlei Schutz.

Die Forscher untersuchten die Einwirkungen der Elefanten auf alle Bäume vor Studienbeginn und für einen Zeitraum von neun Monaten danach.

54 % der Kontrollbäume wurden von Elefanten beschädigt, während nur 28 % der Bäume betroffen waren, die durch Drahtnetze geschützt waren und nur 2 % der Bäume heimgesucht wurden, in denen sich Bienenstöcke befanden. Bienen hinderten die Elefanten zwar nicht daran, das Untersuchungsgelände zu kreuzen, aber sie mieden die Bäume. Die Drahtgeflechte schützten die Rinde der Bäume, verhinderten aber nicht, dass Elefanten Zweige abbrachen.

Finanziell ist der Schutz mit Drahtnetzen am günstigsten und der mit den Bienen am höchsten. Allerdings lässt sich durch die Bienen durchaus Honig gewinnen, wodurch eine Refinanzierung möglich wäre.

Für einen großflächigen Einsatz sehen die Wissenschaftler aktuell das Drahtgeflecht im Vorteil, wenngleich besonders schützenswerte Bäume durch Bienenstöcke geschützt werden sollten.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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