In Masse blühende Nutzpflanzen beeinflussen Hummeln
Der Anbau von Cranberrys in Nordamerika findet auf riesigen Flächen statt. Foto: USDA-ARS/Keith Weller, CC0 Creative Commons
Kurze Zeiträume mit einer hohen Ressourcenverfügbarkeit können bei Bienen starke Verhaltensreaktionen auslösen. Nutzpflanzen, die in Masse blühen, sind ein derartiges Beispiel. Der zugrunde liegende Mechanismus hinter den Veränderungen des Bestäuberverhaltens in Verbindung mit in Masse blühenden Pflanzen ist jedoch noch relativ unerforscht.
Eine aktuelle Studie quantifiziert die Verhaltensreaktion von Hummeln, einem wichtigen Wildbestäuber auf kommerziellen Cranberry-Farmen im US-Bundesstaat Wisconsin. Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurde die Dauer der Nahrungssuche mittels Radiofrequenz-Identifikation (RFID) bei 14 landwirtschaftlichen Betrieben gemessen. Die einzelnen Betriebe befanden sich in unterschiedlichen landschaftlichen Regionen – mit wenig bis viel umgebendem Wald. Ermittelt wurde auch die Anzahl der florale Ressourcenfülle im Landschaftsmaßstab.
Es zeigte sich, dass Hummeln sehr empfindlich auf temporäre Veränderungen der Ressourcenhäufigkeit mit Beginn der Cranberry-Blüte reagierten: Sie verringerten die Dauer der Nahrungssuche um 22 % und erhöhten die Anzahl der Flüge während der Blütezeit um 24 % – verglichen mit dem Durchschnitt vor und nach der Blüte. Dieses Phänomen ließ sich bei allen Hummelvölkern nachweisen, egal wie viel Waldflächen ihnen neben den Cranberry-Feldern zusätzlich zur Verfügung standen.
Massenblühende Nutzpflanzen sind sehr wahrscheinlich ein Faktor, der das Verhalten von Hummeln stark beeinflusst. Es sollten daher künftig Untersuchungen dazu durchgeführt werden, wie unterschiedliche Ressourcen in der Landschaft Wildbestäuber und deren Bestäubungsdienste beeinflussen.