Nistgelegenheiten in monotonen Landschaften

  • Veröffentlicht am: 26.03.2018

Monotone Landschaften sind kein Lebensraum (für Wildbienen). Foto: manfredrichter/Pixabay, CC0 Creative Commons

Wildbienen sind wertvolle Bestäuber, werden aber immer seltener. Bei der täglichen Nahrungssuche in Agrarlandschaften begegnen sie einem mehr oder weniger bunten Mosaik aus Nistgelegenheiten, Nahrungsquellen und ungeeigneten Flächen. Wissenschaftler haben in einer Studie untersucht, wie die räumliche Verteilung in einem derartigen Mosaik das Leben der Wildbienen bestimmt.

Das Leben der Wildbienen wird vor allem von Nist- und Nahrungsressourcen bestimmt. Die Forscher nahmen die Ursachen mit dem Modell SOLBEE unter die Lupe. Es ermöglicht eine Simulation des Pollentransports durch Solitärbienen und wurde bereits in einer früheren Studie getestet und validiert.

Alle beobachteten Unterschiede in Anzahl der Brutzellen zwischen bodennistenden und überirdisch in Holz nistenden Bienen unterschiedlicher Größe ließen sich auf die unterschiedliche Verfügbarkeit von Futter- und Nistressourcen zurückführen. Insbesondere die in Holz nistenden Wildbienen sind von einer unzureichenden Fragmentierung der Landschaft betroffen, wie sie nach den Flurbereinigungen hier zu Lande eher Standard sind. Auch die Größe der Wildbienen selbst spielt eine Rolle.

Das in dieser Studie angewandte Modell maß die Leistungsparameter der Bienen im Hinblick auf ihre Fitness und Bestäubung. Dabei zeigte sich, dass in Holz nistende Bienen einen Vorteil in deutlich fragmentierten Landschaftsbildern besitzen: Nistgelegenheiten und Nahrungsquellen liegen eng beieinander. In der kurzen Distanz lässt sich schlicht effizienter Nahrung suchen. Aus demselben Grund haben auch kleinere Biene einen Vorteil gegenüber größeren Exemplaren: Je größer eine Biene, desto mehr Nahrungsquellen muss sie aufsuchen; ihren Nachteil könnte sie nur ausgleichen, wenn sie das Mehr an Blüten in kürzerer Zeit aufsucht, was aber nicht der Fall ist.

Nistgelegenheiten in monotonen Landschaften sind eine geeignete Möglichkeit, die Distanzen zwischen Nistplätzen und Nahrungsquelle für Wildbienen zu verringern, um dadurch ihre Bestäubungsdienstleistung zu nutzen.

Literaturstelle: 

Everaars J, Settele J, Dormann CF (2018) Fragmentation of nest and foraging habitat affects time budgets of solitary bees, their fitness and pollination services, depending on traits: Results from an individual-based model. PLoS ONE 13(2): e0188269.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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