Wildbienen-Reichtum sinkt in warmen Städten
Gehörnte Mauerbiene Osmia cornuta. Foto: sternbea/Pixabay, CC0 Creative Commons
Städte sind wärmer als das Umland und wenn sie expandieren, verschwinden auch viele nützliche Insekten aus dem städtischen Ökosystem. Für die Aufrechterhaltung von Ökosystemleistungen wie der Bestäubung benötigt man sie aber. Wie sich die Veränderungen auf die Bestäubergemeinschaften auswirkt, haben Wissenschaftler in einer Studie untersucht.
Die städtische Erwärmung verändert die Physiologie, Fitness und Häufigkeit von Insekten. Die Forscher sammelten Wildbienen an 18 Standorten in Raleigh (im US-Bundesstaat North Carolina), die ein städtisches Wärmemosaik abbildeten. Erfasst wurden Habitatvariablen an allen Standorten durch Messung der Lufttemperatur, der prozentualen Dichte der versiegelten Fläche, der Blütendichte und der floralen Diversität.
Im Laufe der Studie testeten die Wissenschaftler ihre Hypothese, dass die Struktur der städtischen Bienengemeinschaft von der Temperatur abhängt. Dazu führten sie einen Modellversuch durch, um zu bestimmen, ob die Temperatur zu den wichtigsten Prädiktoren der städtischen Bienengemeinschaft gehört. Die Bienenhäufigkeit ging um etwa 41 % pro Grad Celsius städtischer Erwärmung zurück und die Temperatur war einer der besten Prädiktoren für Bienenhäufigkeit und Gemeinschaftszusammensetzung.
Die lokale Versiegelung und die Blütendichte waren ebenfalls wichtige Prädiktoren für den Bienenreichtum, obwohl nur große Bienen von einer hohen Blütendichte zu profitieren schienen. Der Artenreichtum der Bienen stieg unabhängig von der Bienengröße mit der Blütendichte an.
Obwohl die Wissenschaftler die Vorteile einer hohen Blütendichte nachvollziehen konnten, ist es unwahrscheinlich, dass die bloße Zugabe von Blüten an ansonsten heißen, versiegelten Standorten die gesamte Bestäubergemeinschaft einer Stadt wiederherstellen kann, da florale Ressourcen größeren Wildbienen eher zugute kommen als kleineren Bienen.
April L. Hamblin et al. Wild bee abundance declines with urban warming, regardless of floral density, Urban Ecosystems (2018). DOI: 10.1007/s11252-018-0731-4