Bessere Bestäubung dank Hecken

  • Veröffentlicht am: 27.02.2019

Während der Studie: Erdbeerpflanzen neben einer freistehenden Hecke. Foto: Denise Castle

Wissenschaftler haben untersucht, ob Hecken und ihre Verbindung zu Waldrändern sich positiv auf die Bestäubung von Erdbeeren auswirken. Dabei stellte sich heraus, dass sowohl das Gewicht als auch die Qualität der Erdbeerfrüchte gesteigert werden, wenn Erdbeerpflanzen an Hecken platziert sind.

Bienen und andere Insekten übernehmen mit ihren Blütenbesuchen eine wichtige Funktion in der Agrarlandschaft. Aufgrund ihres Angebots an Blütenpflanzen und Nistmöglichkeiten stellen Hecken und Waldränder wichtige Lebensräume für Bestäuber dar.

Für die Untersuchungen im Rahmen der Studie wurden Erdbeerpflanzen an drei unterschiedlichen Standorten platziert, das heißt neben Hecken, die an Waldränder grenzten, an freistehenden Hecken und in von Hecken isolierten Grasstreifen. „Wir wollten nicht nur die positiven Effekte der Bestäuber, sondern auch mögliche negative Effekte durch schädliche Insekten untersuchen“, erklärt Studienautorin Denise Castle, jetzt am Julius Kühn-Institut. „Deshalb haben wir neben den blütenbesuchenden Fliegen und Bienen auch die in den Blüten fressenden Rapsglanzkäfer in die Studie aufgenommen.“

Die Isolation wirkte sich negativ auf die Anzahl der Bestäuber aus, nicht aber auf die Dichten der Rapsglanzkäfer. Somit konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Verbindung zu Waldrändern und Hecken einen deutlich positiven Effekt auf die Bestäubung von Erdbeeren hat. „Der Marktwert der Erdbeeren war mit 14,95 Euro pro 1.000 Früchte an den mit Waldrändern verbundenen Hecken am höchsten und nahm mit zunehmender Isolation deutlich ab“, erklärt Agrarökologe Dr. Ingo Grass von der Georg-August-Universität Göttingen. „1.000 Früchte, die in den Grasstreifen geerntet wurden, erzielten nur noch einen Marktwert von 9,27 Euro.“

„Mit unserer Studie konnten wir eindrücklich zeigen, dass Hecken wichtige Lebensräume in der Agrarlandschaft sind, die die Verbindung zwischen Lebensräumen und angrenzenden Kulturpflanzen erhöhen können und somit auch zur Steigerung der Fruchtquantität und Qualität beitragen“, folgert Prof. Dr. Catrin Westphal von der Georg-August-Universität Göttingen.

Literaturstelle: 

Castle, D., Grass, I. & Westphal, C. Fruit quantity and quality of strawberries benefit from enhanced pollinator abundance at hedgerows in agricultural landscapes. Agriculture, Ecosystems & Environment (2019). https://doi.org/10.1016/j.agee.2019.01.003.

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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