Bienen sind als Futterquelle auf Pollen angewiesen. Doch der ist weniger ergiebig, als er es früher einmal war. Dies deckt eine Studie auf. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass ein steigender Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre zu weniger Nährstoffen in landwirtschaftlichen Produkten wie etwa Reis und Weizen führt.

Eine Auswertung des Pollens der spät blühenden Goldrute Solidago spp. weist nun darauf hin, dass Pollen weniger Nährstoffe enthält. Dabei zählt insbesondere die Goldrute in Nordamerika zu den wichtigen Pollenlieferanten im Herbst für Honigbienen, Hummeln und Wildbienen.

Wissenschaftler der Purdue University in West Lafayette, Indiana, haben die weitverbreitete Art Solidago canadensis ganz genau unter die Lupe genommen und Hunderte von Proben aus dem Smithsonian Natural History Museum untersucht, die in den USA und dem südlichen Kanada von 1842 bis 2014 gesammelt wurden.
Die Konzentration des Nährstoffgehalts des Pollens ist seit Beginn der industriellen Revolution bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts etwa um ein Drittel gefallen.

„Der Pollen enthält damit weniger Nährstoffe als er sollte“, so Jeffrey Dukes, einer der Autoren der Studie, die unter dem Titel „Rising atmospheric CO2 is reducing the protein concentration of a floral pollen source essential for North American bees“ im Magazin „Proceedings of the Royal Society B“ publiziert wurde.
Er führt weiter aus, dass „unsere Entdeckungen den Schluss nahelegen, dass die Qualität des Pollens in Zukunft weiter absinken wird. Das ist keine gute Aussicht für die Bienen. Eine schlechte Nahrungsqualität führt zu Problemen. Frühere Studien haben gezeigt, dass Bienen eine kürzere Lebensspanne besitzen, wenn die Qualität des Pollens sinkt.“

Die aktuelle Entdeckung wird in ähnlicher Form auch Auswirkungen auf andere Tiere haben, wenngleich sich die Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht ansatzweise abschätzen lassen.