Honig richtig lagern

  • Veröffentlicht am: 15.05.2019

Honig lässt sich richtig lagern und Forschungsergebnisse ließen sich auch richtig veröffentlichen. Foto: Hans/Pixabay, CC0 Creative Commons

Durch die Produktion von hochwertigem Honig kann eine Imkerei ihre Wirtschaftlichkeit verbessern. Entsprechender Honig sollte nicht nur den gesetzlichen Anforderungen genügen, sondern auch den Qualitätskriterien der Imker-Organisationen. Und den Kunden muss das hochwertige Naturprodukt natürlich auch noch schmecken.

Ziel der Studie war die Entwicklung von Empfehlungen für eine verbesserte Honigproduktion in der konventionellen Imkerei. Dazu haben die Wissenschaftler Auswirkung der Honigverarbeitung und -lagerung auf die Honigqualität analysiert.
Jeweils vier verschiedene Honige wurden auf drei verschiedene Arten verarbeitet und anschließend bei konstanten Temperaturen von 12 oder 21 ° C oder bei Temperaturen zwischen – 12 und + 33 ° C gelagert.

Die sensorischen Eigenschaften und physikalisch-chemischen Parameter wurden vor, während und nach einer zweijährigen Lagerung bewertet. Die unterschiedlichen Temperaturen und Verarbeitungsvarianten ergaben für jede Honigsorte neun vollkommen unterschiedliche Honige im Hinblick auf Kristallisation und Farbe.

Die Hydroxymethylfurfural-Zunahme (HMF) und der Verlust der Invertase-Aktivität waren erwartungsgemäß bei 21 ° C am höchsten. Extreme Temperaturen und die künstlich herbeigeführten Temperaturschwankungen konnten den Honig allerdings weniger schädigen als die Lagerung bei Raumtemperatur.

Im Ergebnis der Studie kann ein natürlicher hochwertiger Honig durch Homogenisierung des Honigs hergestellt werden. Er erhält dann eine feine Granulierung und eine cremige Textur. Eine Lagerung bei konstant niedriger Temperatur ist angezeigt.

Forschen ohne Öffentlichkeit

Die folgende Kritik ist immer mal wieder angebracht, gilt hier aber nicht minder: Die Untersuchungen der Studie wurden mit Mitteln der Europäischen Union und einiger Bundesländer durchgeführt. Gerade unter diesem Gesichtspunkt ist unverständlich, warum die mit Steuergeldern finanzierte Studie selbst nicht öffentlich publiziert wurde. Interessierte werden dafür noch einmal zur Kasse gebeten. Wie sollen die Ergebnisse in dieser Form eine breite Öffentlichkeit erreichen?

Literaturstelle: 

Radtke, J, Lichtenberg-Kraag, B. (2018) Long-term changes in naturally produced honey depending on processing and temperature. Apicultural Research 57(5). https://doi.org/10.1080/00218839.2018.1494893

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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