Honigbienen-Erreger treten auf endemische Stachellose über

  • Veröffentlicht am: 22.08.2019

Endemische australische Stachellose Bienen Tetragonula hockingsi. Foto: Dr. Peter Yeeles

Der Honigbienen-Erreger Nosema ceranae kann auf Stachellose Bienen Tetragonula hockingsi übertreten. Dies geschieht etwa, wenn infizierte Honigbienen Apis mellifera den Erreger auf Blüten hinterlassen, die später von Stachellosen aufgesucht werden.

„Die Übertragung von Krankheitserregern von Bienen, die von Imkern gehalten werden, auf Wildbienen-Populationen wird zunehmend als mögliche Ursache für den Rückgang wilder Bestäuber angesehen. Übertragungen wurde häufig dokumentiert, es ist jedoch nicht viel über die Virulenz des Erregers bei Wildbienen oder über die Überlebensdauer von Krankheitserregern auf einer Blüte bekannt“, so Studienautor Terence Purkiss von der James Cook Universität.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass 67 % der Krankheit ausgesetzten Wildbienen davon betroffen waren und sie starben fast dreimal so schnell wie die Bienen ohne diesen Krankheitserreger. Bei den meisten Bienenvölkern der Europäischen Honigbiene konnte eine gewisse Eindämmung der Krankheit festgestellt werden.

Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass der Erreger über Blüten übertragen werden kann.

„Ungefähr zwei Drittel der Blüten, die infizierten Europäischen Honigbienen ausgesetzt waren, wiesen Sporen von Nosema ceranae auf. In jedem Fall wurde mindestens eine Stachellosen Biene infiziert, die auf der Blüten Nahrung sammelte. Dies bedeutet, dass Wildbienen mit der Krankheit infiziert werden können, indem sie eine Blume mit einer infizierten Europäischen Biene teilen“, so Dr. Lori Lach von der James Cook Universität.

Fünf der sechs Stachellosen Bienenvölker, die die Forscher über einen Zeitraum von fünf Monaten beobachteten, wurden mindestens einmal positiv auf den Erreger getestet.

Lori Lach erklärt, dass sich die geografische Verteilung der Arten aufgrund des Verlusts des Lebensraums, des Klimawandels und der Einführung neuer Arten durch den Menschen besonders schnell verändere.

„Dies führt zu neuartigen Kombinationen interagierender Arten, die keine gemeinsame Evolutionsgeschichte besitzen. Eingeführte Arten bringen ihre Krankheitserreger und Parasiten mit, was diesen wiederum die Möglichkeit bietet, sich auf neue Arten auszubreiten“, so Lori Lach.

Es müsse daher mehr Arbeit außerhalb des Labors und zu verschiedenen Jahreszeiten geleistet werden, um ein klareres Bild davon zu bekommen, wie gefährlich etwa der Erreger Nosema ceranae für Wildbienen ist.
Neue Wirte besitzen keine Gelegenheit, Abwehrkräfte gegen neue Krankheitserreger zu entwickeln, und sind möglicherweise besonders anfällig.

„Die Reduzierung des Risikos der Übertragung von Krankheitserregern von Bienen auf Wildbienen ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden und muss die Imkergemeinschaft einbeziehen, damit eine echte Veränderung eintritt. Die Entwicklung schneller, wirksamer Diagnosetools und zuverlässiger Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen wird ebenfalls wichtig für Fortschritte sein“, schließt Lori Lach ihre Ausführungen.

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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