Honigbienen stellen ohne geeignete Umwelt Nahrungssuche ein

  • Veröffentlicht am: 15.02.2019

Mit dem Kahlschlag beginnt eine Zeit der Winterruhe. Foto: MemoryCatcher/Pixabay, CC0 Creative Commons

Durch Veränderungen in der Umwelt nimmt der Mensch signifikant Einfluss auf den Stoffwechsel von Honigbienen und damit ihr Überleben. Wenn die verfügbaren Ressourcen für Honigbienen durch die Verringerung abwechslungsreicher Landschaften in der Umwelt sinken, hat dies einen direkten Einfluss auf die Honigbienen.

Professor Don Bradshaw von der Universität Western Australia und sein Team wollten herausfinden, wie der Stoffwechsel bei Honigbienen durch menschliche Veränderungen der Umwelt beeinflusst wird, insbesondere durch einen Kahlschlag.
Dazu verwendeten sie eine einzigartige Methode, um den Energieverbrauch von Bienen zu messen; sie wurde ursprünglich von Don Bradshaw entwickelt und in seinen Forschungsarbeiten zu Honigbeutlern verwendet. Honigbeutler sind mausgroße Beuteltiere im Südwesten Australiens, die sich von Pollen und Nektar ernähren und eine wichtige Rolle bei der Blütenbestäubung übernehmen.
Mithilfe der ursprünglich entwickelten Methode waren die Forscher nun in der Lage, die Stoffwechselrate der Bienen zu messen, während sie in ihrer natürlichen Umgebung sind, die reich an Ressourcen war. Im Vergleich dazu maßen sie die Stoffwechselrate einer ressourcenarmen Umgebung.

„Vor Beginn des Experimentes gingen wir davon aus, dass die Bienen einen viel höheren Stoffwechsel in Rodungsgebieten aufweisen würden, weil sie weitere Wege bei der Suche nach Nahrung auf sich nehmen müssen“, so Don Bradshaw. „Überraschenderweise fanden wir das Gegenteil. Die Stoffwechselrate von Bienen in natürlichen Wäldern war tatsächlich deutlich höher als in einer schlechteren Umgebung. Anstatt zur Nahrungssuche in verschlechterten Gegenden aufzubrechen, sammelten die Bienen weniger und verließen sich auf die im Bienenstock eingelagerten Reserven. Wir waren ebenso dazu in der Lage, ihre Nektaraufnahme zu messen, was zeigte, dass die Bienen Rodungsgebieten weniger zu sich nahmen.“

Die Forschungsergebnisse sind wesentlich für das Verständnis von Umweltauswirkungen auf die Bienen. Sie können dazu beitragen, Bienenpopulationen in der Zukunft zu erhalten und einen Einblick in die Funktionsweise des Stoffwechsels anderer Insekten zu erhalten.
Dies ist das erste Mal, dass die Stoffwechselrate und die Fütterungsrate frei fliegender Insekten in natürlicher Umgebung gemessen wurden und ebnet den Weg für die zukünftige Forschung an weiteren Bestäubern.

„Bienen sind lebenswichtig für Mensch, Umwelt und Landwirtschaft“, so Don Bradshaw. „Sie bestäuben ein Sechstel der blühenden Pflanzen weltweit und helfen, ein Drittel von dem zu produzieren, was wir essen, aber leider hat es in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Rückgang der globalen Bienenpopulationen gegeben. Die kontinuierliche Forschung in diesem Bereich ist entscheidend für das Verständnis ihres Verhaltens, wie wir als Menschen ihr Überleben beeinflussen können und was wir in Zukunft tun können, um sie zu schützen.“

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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