Hungerlücken für Hummeln in der Landwirtschaft

  • Veröffentlicht am: 18.06.2019

Frühblühende Pflanzen gegen den Hunger von Hummeln. Foto: Tom Timberlake

Forscher haben das Nektarangebot von Ackerland über ein ganzes Jahr hinweg gemessen und Lücken aufgedeckt, bei denen das Nahrungsmittelangebot nicht die Nachfrage der Bestäuber erfüllt. 

Das Anpflanzen von Wildblumenstreifen ist eine Strategie, um Bestäubern mehr Nahrung an landwirtschaftlichen Flächen anzubieten. Die Pflanzen dort können den Bienen reichlich Pollen und Nektar liefern, aber der Großteil dieses Nahrungsangebots ist auf den späten Frühling und den Frühsommer beschränkt. Und zu dieser Zeit ist das Nahrungsangebot meist ausreichend.
Die aktuelle Studie zeigt, dass im zeitigen Frühling (März) und im Spätsommer (August/September) Perioden mit einem großen Nektardefizit auf britischen Ackerflächen herrschen.

„Es kommt nicht nur darauf an, wie viel Nektar es gibt, sondern zu welcher Jahreszeit dieser Nektar verfügbar ist“, erklärt Jane Memmott von der Universität Bristol. „Wenn eine Hummel-Königin im März aus dem Winterschlaf kommt und nichts zu essen findet, spielt es keine Rolle, wie viel Nektar es im Sommer gibt, weil sie dann nicht am Leben ist.“

Bestäuber wie Bienen, Fliegen und Wespen benötigen das ganze Jahr über ständig Nektar, um am Leben zu bleiben, herumzufliegen und um wichtige Nutzpflanzen und Wildpflanzen zu bestäuben.

„Indem wir diese Lücken des Hungers identifizieren und Pflanzen finden, sie zu füllen, könnten wir ein gleichmäßigeres Angebot an Pollen und Nektar schaffen, wodurch mehr Bestäuber das ganze Jahr überleben können“, so Studienautor Tom Timberlake von der Universität Bristol „Frühblühende Pflanzen wie Weiden und Löwenzahn oder spätblühender Rotklee und Efeu könnten alle dazu beitragen, die Hungerlücken zu füllen, wenn wir ihnen erlauben, an landwirtschaftlichen Flächen zu wachsen und zu blühen.“

Literaturstelle: 

T.P. Timberlake et al. Phenology of farmland floral resources reveals seasonal gaps in nectar availability for bumblebees, Journal of Applied Ecology (2019). DOI: 10.1111/1365-2664.13403

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