Von kleinen und großen Bienen
Bienen (einer Art) werden unterschiedlich groß, etwa Weibchen und Männchen wie hier bei den Gehörnten Mauerbienen. Foto: Niels Gründel
Unterschiede in der Körpergröße treten bei Bienen derselben Art recht häufig auf. Ursache sind etwa die Ernährung, aber auch eine Wechselwirkung zwischen der Königin und ihren Arbeiterinnen, beispielsweise bei Honigbienen. Bei Hummeln wiederum sorgt die Körpergröße für eine optimierte Arbeitsteilung. Arbeiterinnen innerhalb des Volkes sind kleiner und damit erheblich wendiger als ihre Schwestern, die sich auf Nahrungssuche außerhalb des Stocks begeben.
Größenunterschiede bei Bienen sind häufig und werden durch Umweltfaktoren wie Temperatur, Brutzellgröße und die Ernährung der sich entwickelnden Larven bestimmt. Bei sozialen Arten werden diese Faktoren darüber hinaus durch komplizierte Wechselwirkungen zwischen der Königin, den Arbeiterinnen und der sich entwickelnden Brut beeinflusst, wodurch die endgültige Größe und Zugehörigkeit zu einer Kaste bestimmt wird.
Umwelt- und Sozialfaktoren wirken sich zum Teil auf Juvenilhormone und Ecdysteroide aus. Sie sind wichtige hormonelle Regulatoren für die Bestimmung der Körpergröße und der Kastenzugehörigkeit. Bei einigen sozialen Bienen – etwa Hummeln – ist die Variation der Körpergröße für die soziale Organisation von zentraler Bedeutung: Je nach Körpergröße übernehmen sie andere Arbeiten innerhalb des Volkes.
Und auf ökologischer Ebene beeinflusst die Körpergröße sogar die durch Bienen vorgenommene Bestäubungsleistung – im Hinblick auf den Besuch bestimmter Blütenpflanzen und der Wirksamkeit der Bestäubung selbst.