Wildbienen und Schwebfliegen in verschiedenen Landschaftstypen
Dunkle Erdhummeln lieben Artenvielfalt bei Pflanzen. Foto: Niels Gründel
Wildbienen und Schwebfliegen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Nahrungspflanzen und Wildpflanzen. In den Niederlanden kommen hunderte unterschiedliche Arten Bestäuber vor. In den letzten Jahren haben sie jedoch in der Anzahl als auch der absoluten Menge deutlich abgenommen. In einem nun vorgelegten Bericht wurde das Vorkommen von Wildbienen und Schwebfliegen für verschiedene Landschaftstypen kartiert. Mithilfe dieser Informationen lassen sich bestimmte Arten gezielt unterstützen.
Der Bericht gibt einen Überblick über die Arten von Landschaften, die von den verschiedenen Bestäubern bevorzugt werden. Pflanzen als Nahrung für bestimmte Bestäuber können so zielgerichtet angeboten werden, ebenso künstliche Nistplätze geschaffen werden. Wirksame Maßnahmen können so von Landwirten und anderen Landbesitzern erfolgreich umgesetzt werden.
Die Autoren unterscheiden in ihrem Bericht zwischen bedrohten Arten und dominanten Bestäubern von Nutzpflanzen – Arten, die eine wichtige Rolle bei der Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen spielen. Nur wenige dieser dominierenden Bestäuber sind in intensiv genutzten landwirtschaftlichen Gebieten relativ häufig. Maßnahmen, die diese Arten in landwirtschaftlichen Gebieten erhalten, können zu einer größeren Vielfalt von Bestäubern und schließlich zu einem Anstieg der Produktion von Nutzpflanzen führen.
Bedrohte Arten
Die Gruppe bedrohter Arten in den Niederlanden ist viel größer als die der dominierenden Bestäuber. Über die Hälfte der Wildbienen-Arten und ein Drittel der Schwebfliegen werden als bedroht eingestuft. Bedrohte Arten kommen in unterschiedlicher Anzahl und in nahezu jeder Landschaft vor. Die größte Vielfalt findet sich in der hügeligen Landschaft von Limburg und in der Nähe von Flüssen. Auffallend ist, dass es in städtischen Gebieten auch eine Fülle bedrohter Wildbienen und Schwebfliegen gibt, während bedrohte Arten in landwirtschaftlichen Gebiete kaum anzutreffen sind. Die Artenvielfalt dort ist überall gleichermaßen begrenzt. In ländlichen Gebieten trafen die Wissenschaftler auf Generalisten, die relativ wenig Anforderungen an ihren Lebensraum stellen.
Der vorgelegte Bericht ist Teil des Programms „Kennisimpuls Bestuivers“, das vom niederländischen Ministerie van Landbouw, Natuur en Voedselkwaliteit finanziert wird. Das Programm zielt darauf ab, zum Erhaltung und zur Weiterentwicklung von (Wild-)Bestäubern beizutragen. Das Programm steht in Verbindung mit der Nationalen Bienenstrategie, bei der eine Vielzahl gesellschaftlicher Partner an Initiativen zur Erhaltung und Förderung von Bestäubern zusammenarbeiten.