Bester Honig von Stachellosen Bienen

  • Veröffentlicht am: 20.08.2020

Honigbiene gegen Stachellose Biene. Beim Honig gewinnt ganz klar die kleine Biene. Foto: Tobias Smith/University of Queensland

Honig Stachelloser Bienen enthält seltene, gesunde Zucker, wie kein anderes Lebensmittel. Das ist nicht nur eine Überlieferung der indigenen Völker Australiens, sondern nun auch wissenschaftlich bestätigt.

„Wir haben Honig von zwei in Australien heimischen Stachellosen Bienenarten getestet, zwei aus Malaysia und einen aus Brasilien, und festgestellt, dass bis zu 85 Prozent des enthaltenen Zuckers Trehalulose und keine Maltose ist, wie zuvor angenommen“, so Mary Fletcher von der Universität Queensland. Indigene Völker hätten lange gewusst, dass der Honig der endemischen Stachellosen besondere gesundheitliche Eigenschaften besitze.
Trehalulose sei ein seltener Zucker mit einem niedrigen Glykämischen Index (GI) und komme in keinem anderen Lebensmittel als Hauptbestandteil vor.

„Traditionell wurde angenommen, dass Honig Stachelloser Bienen gut für Diabetes ist, und jetzt wissen wir, warum – ein niedrigerer GI bedeutet, dass es länger dauert, bis der Zucker in den Blutkreislauf aufgenommen wird, sodass es keinen Anstieg der Glukose gibt, den man von anderen Zuckern bekommt“, erklärt Mary Fletcher. „Interessanterweise ist Trehalulose auch nicht kariogen, was bedeutet, dass er keine Karies verursacht.“

Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse werden wohl den Markt für Honig Stachelloser Bienen stärken und neue Möglichkeiten für die Vermarktung schaffen.

„Honig Stachelloser Bienen wird jetzt für rund 200 AU$ pro Kilogramm verkauft, was dem Preis für Manuka und Gelée Royale entspricht. Der hohe kommerzielle Wert macht es auch zu einem Substitutionsrisiko, bei dem Menschen anderen Honig als den Stachelloser Bienen verkaufen oder das Produkt verdünnen könnten. Aufgrund der Forschungsergebnisse können wir diesen neuartigen Zucker testen, der der Industrie helfen wird, einen Lebensmittelstandard für Honig Stachelloser Bienen festzulegen“, so Mary Fletcher. „Der Mensch hat patentierte Methoden zur synthetischen Herstellung von Trehalulose mittels Enzymen und Bakterien entwickelt. Unsere Forschung zeigt jedoch, dass Honig Stachelloser Bienen allein oder in anderen Lebensmitteln als Vollwertkost verwendet werden kann, um die gleichen gesundheitlichen Vorteile zu erzielen.“

Stachellose Bienen Meliponini kommen in den meisten tropischen und subtropischen Regionen vor und sind mit mehr als 500 Arten sehr artenreich.
Wie die bekannten Honigbiene Apis mellifera leben Stachellose Bienen in Völkern, die aus einer einzigen Königin mit zahlreichen Arbeiterinnen bestehen; sie sammeln Pollen und Nektar, um ihre Larven innerhalb der Kolonie zu füttern.

Mary Fletcher weiß zu berichten, dass die Haltung einheimischer Stachelloser Bienen in Australien aufgrund ihrer Rolle als Bestäuber sowie ihres einzigartigen Honigs immer beliebter werde.
Honig der Stachellosen habe nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern werde auch wegen seines Geschmacks geschätzt und sei bei Köchen sehr gefragt.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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