Hummel-Drohnen sammeln anderen Nektar als Arbeiterinnen

  • Veröffentlicht am: 09.03.2020

Männliche Drohnen wie diese Steinhummel sammeln anders als Arbeiterinnen. Foto: Niels Gründel

Hummeln sind bedeutende Bestäuber in gemäßigten, subarktischen und alpinen Regionen, von denen viele Arten unter starkem Druck stehen und deutlich zurückgehen. Sie werden gerne für Modelluntersuchungen herangezogen, doch im Mittelpunkt stehen fast ausschließlich Arbeiterinnen und Königinnen. In einer aktuellen Studie standen die Drohnen im Mittelpunkt, über die nur wenig bekannt ist.

Die männlichen Hummeln haben einen energetisch teuren Lebensstil, sodass sie womöglich andere Präferenzen bei der Nahrungsaufnahme haben, als die Arbeiterinnen, die sowohl für sich selbst als auch für das Volk suchen müssen und darüber hinaus auch die Nahrungssuche für Nektar und Pollen kombinieren müssen.

Anhand einer Reihe kontrollierter Versuche im Labor konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Drohnen Zuckerkonzentrationen zwischen 50 und 60 % bevorzugen, im Idealfall wählen sie eine Zuckerkonzentration von 56 %.
Unterschiede von 2 % in den angebotenen Lösungen konnten die Drohnen nicht wahrnehmen.

Zuckerkonzentrationen unter 40 % können Drohnen allerdings nicht durch steigenden Konsum kompensieren, wobei dieser Effekt besonders stark ist, wenn ihnen nur 10%ige Zuckerlösung angeboten wurde.
Mit der Nahrungsaufnahme versuchen die Drohnen gleichzeitig, ihre Wasserlast zu minimieren.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Drohnen nicht die höchste verfügbare Konzentration einer Zuckerlösung wählen, sondern ihre Energieaufnahmerate maximieren.

In freier Natur sind Drohnen wahrscheinlich durch die Verfügbarkeit hochwertiger Nektarquellen eingeschränkt. Niedrige Zuckerkonzentrationen im Nektar können den Fortpflanzungserfolg einschränken und der ist für die nächste Hummel-Generation ebenso wichtig wie das Überleben der Jungköniginnen.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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