Neue alpine Sandbiene entdeckt
Aus der großen Familie der Sandbienen hier eine Weiden-Sandbiene Andrena vaga, Foto: gbohne/Flickr, CC BY-SA 2.0
In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler die Bienen-Taxa der Zweifarbigen Sandbiene Andrena bicolor, einschließlich A. montana und A. allosa überarbeitet, deren Status umstritten war. Analysen eines mitochondrialen Gens und eines Kerngens sowie morphologische Untersuchungen zeigten die Präsenz von insgesamt vier alpinen Arten, von denen A. amieti neu ist. Die neue Art ist in den Alpen von Südfrankreich über die Schweiz, Norditalien und Süddeutschland bis nach Österreich verbreitet. Ein einzelnes Vorkommen ist aus dem Apenninen bekannt.
A. allosa, A. amieti und A. montana sind polylektisch, aber jede Spezies weist ein unterschiedliches Spektrum an Pollenpflanzen auf. A. allosa bevorzugt Pollen früh blühender alpiner Krokusse Crocus. A. amieti ist bivoltin – mit zwei Generationen pro Jahr – und wie bei A. bicolor zeigt die Sommergeneration eine ausgeprägte Präferenz für Glockenblumen Campanulaceae, während die Frühlingsgeneration weitgehend ein Pollengeneralist ist. A. montana bringt im Sommer nur eine einzige Generation hervor und sucht nach einer Vielzahl von Blumen wie Glockenblumen, Zistrosen Cistaceae und Nelken Caryophyllaceae.
Gen-Analysen waren in Kombination mit morphologischen Analysen ausschlaggebend für die Lösung einer wichtigen Kontroverse in der Taxonomie europäischer Wildbienen. Die Studie wirft jedoch auch neue Fragen auf, insbesondere den faszinierenden Fall von Paraphylum, der beim mitochondrialem Gene-Stamm von A. amieti beobachtet werden kann. Die Forscher halten diese neue Art für die Spitze des Eisbergs einer verborgenen Vielfalt in Südeuropa, die es Wert ist, weiter untersucht zu werden.