Trockenheit bedeutet weniger Blüten für Bienen
Zunehmende Trockenheit in einst saftigem Weideland wird auch viele Bienen treffen. Foto: lee bernd/Unsplash, CC0
Häufigere Dürren in manchen Regionen der Welt führen zu weniger Blüten bei vielen Pflanzen, wie Forschungsergebnisse zeigen. Und das ist durchaus ein Faktor, der auch einzelne Bienenarten gefährden könnte.
Es wird erwartet, dass Dürren künftig in vielen Teilen der Welt häufiger und intensiver werden. Forscher untersuchten nun die Auswirkungen auf blühende Pflanzen mithilfe eines Feldexperiments. Dabei fanden sie heraus, dass die Trockenheit die Gesamtzahl der Blumen grob halbiert. Dies bedeutet weniger Nahrung für Bienen und andere Bestäuber, die auf Nektar und Pollen der Blumen angewiesen sind.
„Die von uns untersuchten Pflanzen reagierten auf verschiedene Arten auf Trockenheit, von weniger Blüten bis zur Produktion von Blüten, die keinen Nektar enthielten“, so Ben Phillips von der Universität von Exeter. „Aber insgesamt gab es eine sehr deutliche Reduzierung der Anzahl der Blumen, die zur Verfügung standen – und das bedeutet offensichtlich weniger Nahrung für blütenbesuchende Insekten wie Bienen.“
Bienen sind bereits durch eine Vielzahl unterschiedlicher Umstände wie dem Verlust von Lebensräumen, dem Einsatz bestimmter Pestizide und der Verbreitung von Krankheiten und gebietsfremden Arten bedroht.
„Diese Insekten sind nicht nur als Bestäuber von Feldfrüchten und Wildpflanzen lebenswichtig, sondern sie liefern auch Nahrung für viele Vögel und Säugetiere“, so Dr. Ros Shaw, ebenfalls von der Universität Exeter.
Die Studie wurde in Wiltshire auf kalkhaltigem Weideland durchgeführt, einem bedeutenden Lebensraum vieler Bestäuber in Großbritannien. Zu den untersuchten Pflanzenarten gehörten Wiesen-Platterbe Lathyrus pratensis, Saat-Esparsette Onobrychis viciifolia und Kleine Braunelle Prunella vulgaris.
„Frühere Studien haben die Auswirkungen von Dürre auf Blumen und Bienen einzelner Arten untersucht, oft im Labor, aber wir haben ein Experiment mit Regenschutz genutzt, um die Auswirkungen auf reale Gemeinschaften von den in kalkhaltigem Weideland lebenden Pflanzenarten zu untersuchen“, erläutert Dr. Ellen Fry von der Universität Manchester. „Das Ausmaß der Dürre, das wir untersuchten, ist derzeit ein seltenes Ereignis, aber mit dem Klimawandel wie er erwartet wird, werden solche Dürren viel häufiger auftreten.“
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass entsprechendes Weideland in Zukunft weniger Bestäuber-Gemeinschaften unterstützen könnten, aber die Wissenschaftler warnen davor, die Resultate jetzt großflächig auf andere Regionen und Lebensräume zu übertragen.