Von Imkern und der Wissenschaft
Imkern ist vor allem Sache von Überlieferung. Foto: Michael Strobel/Pixabay, CC0
Drei deutsche und belgische Wissenschaftler haben in der September-Ausgabe der „Bee World“ eine Streitschrift über die Lernfähigkeit von Imkern publiziert und wie Wissenschaftler sie mit neu gewonnenen Erkenntnissen erreichen können.
Honigbienen stehen im Zentrum des Interesses vieler unterschiedlicher Gruppierungen, die alle eine eigene Sicht auf sie besitzen und eigene, teils abweichende Ziele verfolgen.
Selbst in der Gruppe der Imker gibt es viele verschiedene Richtungen: Während die meisten Imker den Fokus auf den Honigertrag legen, steht bei anderen eher die Gewinnung von Pollen oder Propolis im Fokus. Daneben gibt es auch noch die Gruppe, die ihre Honigbienen einfach nur beobachten wollen und ansonsten machen lassen.
Je nach Zielrichtung gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Ergebnisse, die die jeweiligen Zielrichtungen der einzelnen Imker in ihrem Handeln unterstützen könnte.
Diese neuen Methoden zu adaptieren ist allerdings ein großes Problem: Menschen (auch Wissenschaftler) neigen dazu ihre Gewohnheiten und Überzeugungen nicht so schnell zu ändern und je älter Menschen werden, desto schwieriger fällt es ihnen. Und Imker in Europa und den Vereinigten Staaten sind eher in der Altersgruppe der 60-Jährigen als der der 40-Jährigen anzutreffen.
Selbst wenn es in letzter Zeit in vielen Ländern gelungen ist, jüngere Menschen an die Imkerei heranzuführen, so besteht das Problem, dass die älteren Imker die Lehrer sind, die den Wissenstransfer übernehmen. Gerade die Imkerei ist ein Gebiet, das auf Überlieferung setzt.
Und da Imker ihr Hobby oftmals über Jahre ausüben – mit einer ständig steigenden Routine – kann es ihnen besonders schwerfallen, auf Veränderungen zu reagieren.
Leider ist der Beitrag in der „Bee World“ nicht öffentlich zugänglich, sodass es schwierig ist, damit ein breites Feld des angesprochenen Personenkreises unter den Imkern zu erreichen.