Ärger im Inselparadies Hawai‘i

  • Veröffentlicht am: 01.02.2021

Ameisen bedrohen einheimische Bienen. Foto: Anthony McWhorter/U.S. Fish & Wildlife Service

Forscher haben entdeckt, dass die ohnehin schon gefährdete endemische Biene Hylaeus anthracinus von invasiven Ameisen bedroht ist.

Die Rettung dieser Insekten wird von Verantwortlichen als entscheidend eingestuft, da weniger als 5 % der Insekten in hawaiianischen Küstengebieten auf den Inseln heimisch sind. Hylaeus anthracinus ist eine der wenigen einheimischen Insekten, die in Tieflandgebieten auf den wichtigsten Inseln des Archipels überlebt haben. Einst war Hylaeus anthracinus in Küstengebieten reichlich vorhanden; heute gibt es nur noch wenigen Gebiete auf O'ahu mit gesunden Populationen.
Die Mehrheit der 63 bekannten endemischen Hylaeus-Bienen mit ihren markanten gelben Gesichtern unterliegt einem signifikanten Rückgang. Viele wurden seit Jahren nicht mehr gesichtet. Im Jahr 2016 wurden sieben Arten unter besonderen Schutz nach Bundesrecht gestellt.

Ein Team von Wissenschaftlern untersuchte die Auswirkungen invasiver Ameisen auf die Nistplätze von Hylaeus anthracinus mithilfe künstlicher Nistblöcke, mit denen die Forscher den Bau und die Entwicklung von Nestern beobachten und verfolgen konnten. Die Blöcke waren an die Nistgewohnheiten der Wildbienen angepasst.

Holzklötze wurden paarweise an drei Standorte auf der Nord- und Ostseite der Insel O'ahu aufgestellt. Ein Block in jedem Paar wurde mit einer klebrigen Barriere versehen, um den Zugang von Ameisen zu unterbinden, während der zweite Block unbehandelt blieb.

Im Ergebnis wurden 70 % der Nester der ungeschützten Kontrollblöcke von Ameisen befallen. In Nestern der behandelten Blöcke konnte sich mindestens ein Nachkomme entwickeln.

„Zusätzlich zum Verlust des Lebensraums stehen invasive Ameisen im Verdacht, die Reichweite und die Population zu verringern, insbesondere in Küstengebieten, in denen Ameisen häufiger vorkommen. Die negativen Auswirkungen invasiver Ameisen werden auch in einheimischen Ökosystemen verstärkt, da der Verlust einheimischer Bestäuber auch zum Verlust einzigartiger einheimischer Pflanzenarten führen kann“, so Cynthia King von der Division of Forestry and Wildlife.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
Indexierung