Aufwand des Nestbaus fördert Sozialität

  • Veröffentlicht am: 04.08.2021

Die Holzbiene Xylocopa sonorina ist ziemlich eindrucksvoll. Foto: USGS Bee Inventory and Monitoring Lab/Flickr, Public Domain Mark 1.0

Soziale Gruppen bilden sich, wenn die Kosten für Nachkommen zu groß werden. Solitär lebende Bienen müssen einen hohen energetischen Aufwand erbringen, insbesondere dann, wenn sie zuerst noch geeignete Nester anlegen müssen. In einer Studie haben Wissenschaftler den Energieaufwand der Holzbiene Xylocopa sonorina gemessen, um diese Hypothese näher zu untersuchen.

Individuen von X. sonorina zeigen einige Anzeichen von Sozialverhalten, die immer wieder zur Bildung sozialer Gruppen führen.
Die auffälligen Solitärbienen müssen für ihre Nachkommen Niströhren von 15 bis 25 cm Länge in Holz bohren. Das Team der Wissenschaftler hat die Stoffwechselraten von Bienen gemessen – während dieser Bauarbeiten.

Aufnahmen von Niststämmen mithilfe von Computertomographie halfen dabei, das Volumen des Baufortschritts zu messen. Aus den ermittelten Daten ergab sich die kostspielige energetische Investitionen von mindestens 4,3 kJ pro versorgten Nachwuchs für eine Nestgrabung. Das entspricht fast 7 Flugstunden.

Diese hohen Kosten für ein neues Nest können erklären, warum Weibchen eher um bestehende Nester konkurrieren, statt neuer zu bauen, was dann häufig zur Bildung sozialer Gruppen führt. Nicht alle Weibchen profitieren davon allerdings gleichermaßen.

Die Investitionen in die Wiederherstellung bereits genutzter Nester können sich allerdings auch erheblich unterscheiden: von 7,08 bis 89,1 kJ. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich auf Unterschiede in der Qualität der wiedergenutzten Nester.
Im Durchschnitt liegen die Wiederherstellungskosten jedoch niedriger als die geschätzten Kosten für den Bau neuer Nester.

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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