Eine großangelegte Auswertung zeigt, dass die Auswirkungen von Pestiziden auf Honigbienen inzwischen gut untersucht sind. Es fehlt allerdings an Studien zu den Auswirkungen auf Wildbienen; ebenso gibt es kaum Untersuchungen unter feldrealistischen Bedingungen, denn dort kommen Bienen nicht nur mit einem Wirkstoff in Kontakt.

Bienen sind wesentlich für die Erbringung von Bestäubungsleistungen in der Landwirtschaft. Dokumentiert wurden für die vergangenen Jahrzehnte jedoch erhebliche Rückgänge. Einer der Hauptverursacher dafür sind Umweltbelastungen durch Pestizide.

Ein Team von Wissenschaftlern hat Daten zu Forschungen ausgewertet, die Auswirkungen von Pestiziden auf Bienen untersucht haben, – insgesamt 1231 Studien.
Die Ergebnisse der Auswertungen deuten auf einen signifikanten Anstieg der Forschungsarbeiten in diesem Bereich in den einflussreichsten wissenschaftlichen Fachzeitschriften in den letzten 15 Jahren hin.
Die meisten Veröffentlichungen entfallen auf die Vereinigten Staaten und Frankreich. Die Auswertung zeigt keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und Studien über die Auswirkungen auf Bestäuber, ebenso wenig einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und dem Bruttoinlandsprodukt der Länder.
Im Allgemeinen haben Studien die negativen Auswirkungen der Kontamination durch Pestizide auf Bienen aufgezeigt, allerdings beziehen sich die meisten Veröffentlichungen nur auf Bienen der Gattung Apis.

Wirkungsstudien von Pestiziden auf Hummeln und andere Wildbienen sind dagegen überschaubar. Insbesondere hierzu und zu den subletalen Wirkungen von Pestiziden in feldrealistischen Anwendungen und kombinatorischen Wirkungen unterschiedlicher Präparate auf Bienen im Allgemeinen gibt es noch einen immensen Nachholbedarf.