Bienen fliegen vermehrt in Wald-Korridoren

  • Veröffentlicht am: 24.06.2021

Forstwege können die Bienenvielfalt im Wald erhöhen. Foto: Maximilian Jaenicke/Unsplash

Die Urwälder im Westen Kanadas werden für die Untersuchung und Ausbeutung von Energievorkommen teilweise massiv gestört. Ergebnisse einer Studie zeigen, dass durch Menschen angelegte lineare Korridore in Wäldern die Bienenhäufigkeit und -vielfalt erhöht.

In riesigen Gebieten der borealen Urwälder im westlichen Kanadas wird nach Energievorkommen gesucht. Dazu legt der Mensch lineare Korridore an, die zur Störung vieler dort heimischer Arten führt. Bäume und große Sträucher werden dazu in einem Gitter aus engen Korridoren entfernt, die angrenzende Vegetation innerhalb dieser Felder bleibt im Allgemeinen erhalten.

Wie wirbellose Tiere auf diese Störungen reagieren, ist unbekannt. Dies gilt ebenso für Bienen als wichtige Gruppe von Bestäubern und damit die Auswirkungen auf die Gemeinschaften der Pflanzenbestäuber.

In einer Studie hat ein Team von Wissenschaftlern untersucht wie Bienenreichtum, -vielfalt, Artenzusammensetzung und Bewegung auf diese anthropogenen linearen Korridore reagieren, lokal als seismische Linien bezeichnet.

Sie verglichen die Bienenhäufigkeit und -vielfalt mithilfe von Fallen auf den so genannten seismischen Linien in einer Breite von 6 bis 12 m mit Fallen und weiteren Fallen die 50 m tief im angrenzenden Wald platziert wurden. Zusätzlich wurden Malaise-Fallen verwendet, um die Flugrichtungen der Bienen auf den seismischen Linien zu untersuchen.

Die Häufigkeit der Bienen waren auf den seismischen Linien im Vergleich zum Waldinneren dreimal höher und ihre Vielfalt 1,5-mal höher, mit signifikanten Unterschieden in der Zusammensetzung der Arten.

Die Ergebnisse zeigen, dass die durch Menschen angelegten lineare Korridore die Bienenhäufigkeit und -vielfalt in borealen Wäldern erhöht, trotz oder wegen der massiven Eingriffe. Die Ergebnisse haben insofern erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinschaften der borealen Pflanzenbestäuber im Wald.

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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