Anders als die bekannten vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter mit ihren festgelegten und unverrückbaren Zeitfenstern, richtet sich der phänologische Kalender mit seinen zehn Jahreszeiten nach bestimmten Entwicklungsstadien in der Natur, insbesondere dem Erblühen bestimmter Pflanzen.
Das hat den Vorteil, dass sich das darauf aufbauende Buch nicht nur in jeder beliebigen Region zuverlässig anwenden lässt, sondern auch in Zeiten des Klimawandels zuverlässig funktioniert.

Die Jahreszeiten nach dem phänologischen Kalender treten jährlich zu unterschiedlichen Daten ein und sind unterschiedlich lang. Da Bestäuber wie die Honigbienen grundlegend von den Entwicklungen der Natur abhängig sind, und es ganz unabhängig von der Klimaerwärmung schon immer kleinere Abweichungen in der jahreszeitlichen Entwicklung gab, ist eine Gliederung wie im neu erschienenen Buch, durchaus sinnvoll.
Die Nutzung phänologischer Daten wird an anderen Stellen schon lange genutzt, etwa in der Landwirtschaft für die richtigen Zeitpunkte der Bodenbearbeitung oder Aussaat und für Allergiker-Informationen zum Pollenflug.

Imkern, die mehrere Standorte betreuen, ist das phänologische Phänomen wahrscheinlich anhand bestimmter Zeigerpflanzen schon aus der Vergangenheit präsent: Während an einem Standort die Blüte des Holunders den Frühsommer anzeigt, lässt das Erblühen an einem anderen Standort noch auf sich warten. Dafür müssen die unterschiedlichen Standorte nicht einmal weit auseinanderliegen, denn mikroklimatische Unterschiede gibt es manchmal sogar schon im Nachbargarten, aber mit Sicherheit in derselben Stadt oder im selben Landkreis.

Die Autoren stellen dar, woran die jeweilige Jahreszeit zu erkennen ist, was zu den einzelnen Jahreszeiten im Bienenvolk abläuft und welche Arbeiten jeweils anstehen.
Neben den Zeigerpflanzen sind wichtige Trachtpflanzen bebildert dargestellt. Was zu tun ist, wird zum schnellen Nachschlagen kurz und prägnant zusammengefasst.
Der Gesundheitsüberwachung und Maßnahmen der Gesunderhaltung werden jeweils der nötige Raum gegeben.

Das Buch ist unabhängig von Betriebsweisen und Beutentypen und damit für jeden Imker gleichermaßen gut geeignet, wenn man die imkerlichen Arbeiten an den Takt der Natur anpassen will.