Griechischer Honig besser als Manuka-Honig
Der Olymp ist die Herkunft von Honigen mit starker antioxidativer und antibakterieller Aktivität. Foto: Free-Photos/Pixabay
Griechische Wissenschaftler haben 21 unterschiedliche Honige vom Berg der Götter auf ihre antioxidative und antibakterielle Aktivität hin untersucht. Die Gebirgsregion weist eine besonders große pflanzliche Vielfalt auf – mit rund 1.500 Arten, darunter auch einige endemische.
Die antibakterielle Aktivität wurde durch die Wachstumshemmung der Bakterien Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa untersucht. Dabei wurde eine Bestimmung der Minimalen Hemm-Konzentration vorgenommen.
Die antioxidative Aktivität wurde mithilfe eines Radikalfänger-Tests bewertet.
Im Ergebnisse zeigten alle getesteten Honige eine antibakterielle Wirkung gegen S. aureus und P. aeruginosa. Die Minimale Hemm-Konzentration der getesteten Honige gegen S. aureus lag zwischen 3,125 und 12,5 % und zwischen 6,25 und 12,5 % gegen P. aeruginosa. Die Minimale Hemm-Konzentration von Manuka-Honig MGO 550+ wurde zwischen 6,25 und 12,5 % bestimmt.
Wasserstoffperoxid und nicht identifizierte proteinhaltige Verbindungen in den Honigen scheinen zumindest teilweise für die antibakterielle Aktivität verantwortlich zu sein. Der Gehalt der Polyphenole insgesamt scheint zusätzlich zur antibakteriellen Wirkung von P. aeruginosa beizutragen.
Darüber hinaus zeigten einige der getesteten Honige eine besonders starke Aktivität als Radikalfänger, größer als die des Manuka-Honigs. Dafür verantwortlich ist aber nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Polyphenole.
Dieser vermeintliche Widerspruch kann durch die botanischen Quellen erklärt werden: Es gibt Pflanzenarten, deren antioxidative Aktivität von der Menge der Polyphenole abhängt, während die antioxidative Aktivität bei anderen Pflanzenarten nicht von der Menge, sondern hauptsächlich von der chemischen Zusammensetzung der Polyphenole abhängt, wie zuvor Stagos et al. 2012 zeigten.
Honige mit herausragender, interessanter Bioaktivität können bevorzugt als Arzneimittel, Süßungsmittel oder als Aromastoffe und zur Entwicklung biofunktionaler Lebensmitteln verwendet werden. Für die meisten dieser Anwendungen wünscht die Industrie jedoch keinen Honig in Rohform.
Daher wurden in der Studie gleich vier Honige mit hoher antioxidativer Aktivität unter Verwendung eines Gefriertrocknungsverfahrens in Pulver umgewandelt.
Auch danach behielten drei der pulverisierten Honige ihre antioxidative Aktivität bei, obwohl der Gesamtgehalt der Polyphenole deutlich sank.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Gefriertrocknungsmethode zur Umwandlung von Honig in Pulver zu dessen Weiterverarbeitung positive Auswirkungen von Honig beibehalten kann.
Das Olymp-Gebirge und seine Honigbienen liefern nicht nur eine Speise der Götter, sondern in einer besonderen Qualität im Hinblick auf die antioxidative Aktivität – vergleichbar mit der von Manuka-Honig und sogar besser.