Landwirtschaft in Tropen zulasten spezialisierter Bienen und Wespen

  • Veröffentlicht am: 20.01.2021

Mit zunehmender landwirtschaftlicher Tätigkeit in den Tropen nehmen spezialisierte Bienen und Wespen ab. Foto: bady abbas/Unsplash, CC0

Viele Bienen- und Wespen-Arten sind wichtige Bestäuber und natürliche Schädlingsbekämpfer. Der Verlust geeigneter Lebensräume stellt eine große Bedrohung für den Schutz von Bienen und Wespen dar, wobei wenig über die Auswirkungen auf tropische Bienen- und Wespen-Arten bekannt ist. Wissenschaftler haben in einer Studie untersucht, wie sich der Verlust von Lebensräumen auf Solitärbienen und -wespen in tropischen Agrarlandschaften auswirkt.

Die Forscher hängten Nisthilfen für Solitärbienen und -wespen in Plantagen und Wäldern auf, so genannte Bienenhotels.
Sie ermittelten insgesamt 41 Bienen- und Wespen-Arten, wobei fünf Bienen- und 14 Wespen-Arten ausschließlich in Wäldern angetroffen wurden. Die meisten dieser Arten sind auf spezielle Nahrungspflanzen oder Nistmöglichkeiten angewiesen. Insgesamt nutzten mehr Arten die Nisthilfen in der feuchteren Jahreszeit von Frühling bis Sommer.

Die Studienergebnisse legen nahe, dass Solitärbienen und -wespen mit besonderen Ressourcenanforderungen anfällig für den Verlust von Lebensräumen in tropischen Agrarlandschaften sind, da Agrarlandschaften mit einer deutlichen Vereinfachung der Landschaft einhergehen.

Zu den Verlieren zählten etwa große, bodennistende Arten: bei den Bienen Amegilla adelaidae, Megachile mystacaena, Megachile simplex und bei den Wespen Fabriogenia sp. B, Pison sp. B, Pison sp. D und Pison sp. E.

Generalistische Arten sind von vereinfachten tropischen Landschaften dagegen nicht betroffen, da sie noch relativ reich an Pflanzenarten sind und damit genügend Nahrung bieten können.

Literaturstelle: 

Wilson, R.S.; Leonhardt, S.D.; Burwell, C.J.; Fuller, C.; Smith, T.J.; Kaluza, B.F.; Wallace, H.M. Landscape Simplification Modifies Trap-Nesting Bee and Wasp Communities in the Subtropics. Insects 2020, 11, 853.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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