Stachellose Bienen suchen Mineralien gezielt auf Aas
Stachellose Bienen am Eingang ihres Nests. Foto: Aleksey Gnilenkov/Flickr, CC BY 2.0
Pflanzenfresser ergänzen ihre Ernährung oft mit Mineralien. Neotropische Stachellose Bienen Meliponini tun es ihnen gleich, indem sie für Bienen untypische Ressourcen wie verrottende Früchte und schlammiges Wasser aufsuchen. Einige Stachellose suchen sogar Aas auf. Die Gründe dafür waren bisher aber unbekannt.
In einer Studie haben Wissenschaftler die Mineralpräferenzen von Stachellosen Bienen untersucht, die Aas aufsuchen.
Dazu haben die Forscher rohe Hühnerköder an der Biologischen Station La Selva in Costa Rica verwendet. Die Köder wurden auf sechs unterschiedliche Varianten vorbereitet: Sie wurden mit Natrium, Kalzium, Kalium, Magnesium oder entionisiertem Wasser quasi mariniert oder kamen pur zum Einsatz. Über einen Zeitraum von drei Tagen wurden die Besuche aller Bienen und Nicht-Bienen gezählt und identifiziert.
Unter den Besuchern fielen fünf Arten aus drei Gattungen der Stachellosen Bienen auf. Sie haben sowohl die mit Natrium getränkten Köder als auch die unbehandelten Köder signifikant häufiger aufgesucht.
Stachellose Bienen suchen durchaus auf Aas nach Mineralien, haben dabei allerdings mineralspezifische Vorlieben.
Zusätzlich sammelten drei der Arten Aas in ihren Pollenhöschen. Die Forscher nehmen an, dass Stachellose Bienen Aas als alternative Quelle für Protein oder Nestbaumaterialien verwenden könnten.