Totholz in Nadelwäldern fördert Wildbienen

  • Veröffentlicht am: 11.06.2021

Totholz und Lichtungen fördern oberirdisch nistende Wildbienen in Nadelwäldern. Foto: Peggychoucair/Pixabay

Ein Ansatz zur Renaturierung ist das „Structural Complexity Enhancement“ (SCE). Er hat zum Ziel, die Biodiversität in bewirtschafteten Sekundärwäldern zu erhalten oder sogar zu steigern. In einer Studie hat ein Team von Wissenschaftlern untersucht, inwieweit die Vielfalt der Wildbienen in gemäßigten Wäldern von derartigen Renaturierungsmaßnahmen profitieren.

Die Versuche wurden in sekundären Fichtenwäldern auf zwölf Parzellen von 50 × 50 m im Nationalpark Schwarzwald durchgeführt. Während sechs Parzellen als Kontrollflächen dienten, wurden die anderen sechs Flächen gezielt bearbeitet: Ringelung und Entwurzelung von 20 Fichten pro Parzelle sollte gezielt Totholz erzeugen und zu kleinen Lücken im Wald führen.
Die Wissenschaftler stellten im Vorfeld ihrer Untersuchungen die Hypothese auf, dass die Bildung von Totholz die Häufigkeit und Artenvielfalt der Bienen, insbesondere von oberirdisch nistenden Bienen, beeinflusst und somit auch die Zusammensetzung der Bienengemeinschaft verändern würde.

Jeweils nach zwei und drei Jahren wurden Wildbienen mit Fallen beprobt. Darüber hinaus untersuchte das Team der Forscher den Einfluss von Heidelbeeren Vaccinium myrtillus auf den Parzellen und auf Wiesen und an Wegen im Hinblick auf das Vorkommen von Wildbienen.

Im Ergebnis der Untersuchungen war der Artenreichtum auf den renaturierten Parzellen höher als auf den Kontrollparzellen. Das Totholz erhöhte die Zahl der oberirdisch nistenden Wild- und Kuckucksbienen; dabei wirkte sich vor allem stehendes Totholz positiv auf die Bienen aus.
Eine höhere Zahl Heidelbeeren und nahegelegene Wiesenflächen erhöhten durch mehr Licht, das auf den Boden trat, ebenfalls die Zahl und die Artenvielfalt der Bienengemeinschaft.

Die Bildung von Totholzbildung in Nadelwäldern ist aus Sicht der Wissenschaftler daher ein vielversprechender Ansatz zur Förderung oberirdisch nistender Solitärbienen.

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