Wer bestäubt Melonen und Mandeln in Spanien?

  • Veröffentlicht am: 19.02.2021

Melonen werden von unzähligen Bienen-Arten bestäubt. Foto: Nina Luong/Unsplash, CC0

Erstaunlicherweise sind die Bestäuber für die meisten im Mittelmeerraum angebauten Nutzpflanzen kaum bekannt. In einer Studie wurden nun eine zweistellige Zahl Bienen-Arten als Bestäuber von Melonen- und Mandelkulturen in Spanien ermittelt.

Melonen Cucumis melo, Wassermelonen Citrullus lanatus und Mandeln Prunus dulcis werden in Spanien als Nutzpflanzen angebaut und gelten als wirtschaftlich wichtige Kulturen. Sie alle sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.

In ihrer Studienarbeit fand das Team der Wissenschaftler heraus, dass insgesamt 98 Bienen-Arten aus vier Familien die Blüten der untersuchten Kulturpflanzenarten aufsuchen.

7 bis 33 Arten fanden sich bei Melonen. Eine mittlere bis hohe Bedeutung kommt kleinen Furchenbienen Lasioglossum zu, neben Honigbienen Apis mellifera und in einem Fall auch einer Keulhornbiene Ceratina.
Die Blüten von Wassermelonen wurden von 11 bis 14 unterschiedlichen Arten aufgesucht, wobei je nach Ort entweder Honigbienen am stärksten vertreten waren oder kleine Arten Furchenbienen.
Auf Mandelbäumen fanden sich 12 bis 37 Arten ein. Honigbienen, mittelgroße bis große Sandbienen Andrena und Mauerbienen Osmia waren die häufigsten Besucher.
Die Ergebnisse der Studienarbeit erweitert zudem die bislang bekannte geografische Verteilung von fast einem Viertel der Bienen-Arten.

Eine Clusteranalyse legt sowohl eine gewisse Überlappung zwischen Melone und Wassermelone als auch eine Bedeutung für geografische Entfernung und für die Ähnlichkeit zwischen Bienengruppen nahe.

Im Boden nistende, solitär lebende Arten wurden insgesamt häufiger angetroffen als oberirdisch nistende und eusoziale Arten; bei Melonen und Wassermelonen wurden noch am meisten eusoziale Arten registriert.

Besucht wurden alle drei Kulturpflanzen fast ausschließlich durch polylektische Arten.

Die Untersuchung der verschiedenen Arten der Bienen, ist eine wesentliche Voraussetzung, um einen nachhaltigen Bestäubungsdienst zu implementieren – ein neues Konzept, das darauf abzielt, Wildbestäuber gezielt einzusetzen.

„Sowohl Melone als auch Wassermelone und Mandeln besitzen Pollen, der nicht vom Wind getragen wird und für ihre Fortpflanzung sind sie in hohem Maße von Bestäubern abhängig. Daher werden die Ergebnisse dieser Studien bei der Planung von Erhaltungsmaßnahmen zur Erhaltung der Bestäubungsvielfalt in den spanischen Anbaugebieten dieser Pflanzen helfen, da die Kulturen in Spanien von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind“, heben Jesús Selfa und Miguel Guara von der Universität Valencia hervor.

Literaturstelle: 

Sara Rodrigo Gómez, Concepción Ornosa, Jaime García Gila, Javier Blasco-Aróstegui, Jesús Selfa, Miguel Guara & Carlo Polidori (2021): Bees and crops in Spain: an update for melon, watermelon and almond, Annales de la Société entomologique de France (N.S.). DOI: 10.1080/00379271.2020.1847191

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