Wildbienen leiden unter Urbanisierung

  • Veröffentlicht am: 12.02.2021

Buschland ist ein wichtiger, unersetzbarer Lebensraum für einheimische Wildbienen in Australien. Foto: David Mark/Pixabay

Gärten im städtischen Umfeld sind kein Ersatz für einheimisches Buschland, denn die Netzwerke zwischen Bienen und Pflanzen sind in beiden Umgebungen andere. Die zunehmende Verstädterung in Australien ist damit eine wachsende Bedrohung für endemische Wildbienen.

„Mit unserer Studie haben wir Hunderten von Stunden an 14 Standorten im Swan Coastal Plain in Perth, Westaustralien, verbracht, um aufzuzeichnen, welche Bienen welche Blumen in den beiden Arten von Lebensräumen – Gärten und einheimisches Buschland - besuchten“, so Studienautorin Kit Prendergast von der Curtin Universität. „Aus diesen Bienen-Pflanzen-Wechselwirkungen konnte ich Bestäubungsnetzwerke abbilden, um festzustellen, wie ‚gesund‘ jeder Lebensraum für Bienen und die von ihnen erbrachten Bestäubungsdienste war und wie viel potenzieller Wettbewerb zwischen verschiedenen Bienengruppen bestand, wie zwischen eingeführten Europäischen Honigbienen und einheimischen Bienenarten. Wir haben festgestellt, dass sich Gärten strukturell von den Lebensräumen des verbliebenen Buschlands unterscheiden, und der zunehmende Verlust dieser Gebiete für die Wohnbebauung könnte wichtige Wechselwirkungen zwischen Bienen und Pflanzen stören.“

Gebiete mit verbliebenem Buschland sind zwar prinzipiell günstigere Umgebungen für blühende Bestäubungsnetze von Bienen und Blumen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass Bienen-Populationen vollständig aus einem Gebiet verschwinden, ist dort höher als bei Gärten im städtischen Gebiet.

„Dies deutet darauf hin, dass Bienen- und Pflanzenpopulationen in den verbliebenen natürlichen Buschlandgebieten noch anfälliger für das Aussterben werden, wenn sie durch die Urbanisierung gestört werden“, so Kit Prendergast. „Die Forschung zeigt, wie wichtig die Erhaltung des Buschlandes für das Überleben und die Gesundheit der Bienenpopulationen und breiter Ökosysteme ist.“

Wildbienen-Populationen in diesen Biodiversitäts-Hotspot werden leiden, wenn die verbliebene endemische Vegetation einer Wohnbebauung weichen muss. Letztlich wird so das Gleichgewicht der lokalen Ökosysteme gestört, was zum Aussterben einzelner Arten führt.

Die Ergebnisse unterstreichen aus Sicht von Kit Prendergast die Notwendigkeit, die Zerstörung des verbliebenden Buschlandes zu verhindern und die einheimische Vegetation zu erhalten, um nachhaltige Bienengemeinschaften und ihre Bestäubungsdienste zu schützen.

Literaturstelle: 

Prendergast, K.S., Ollerton, J. Plant-pollinator networks in Australian urban bushland remnants are not structurally equivalent to those in residential gardens. Urban Ecosyst (2021). https://doi.org/10.1007/s11252-020-01089-w

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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