Feldbegrenzungen unterstützen Bestäuber unterschiedlich
Rate der Pollenablagerungen durch Bienen (nur Orange und Rot) und Fliegen (alle übrigen Farben). Grafik: Fijen et al. 2022/CC BY 4.0
Die Vereinfachung der Landschaft ist ein Hauptgrund für das Insektensterben und bedroht die kostenfreien Bestäubungsdienste auch bei Nutzpflanzen. Änderungen einzelner Merkmale in vereinfachten Agrarökosystemen können sich auf die Häufigkeit von Bestäubern auswirken. Im Rahmen einer Studie wurden einige davon untersucht.
Die Studie wurde auf intensiven Milchviehbetrieben durchgeführt, das sie in der Landschaftszusammensetzung ziemlich einheitlich sind; sie besaßen keine massenblühenden Pflanzen und lediglich eine halbnatürliche Habitatbedeckung von weniger als 5 %.
Ausgewählt wurden Milchviehbetriebe der neuseeländischen Canterbury-Ebene mit Flächen zwischen 319,5 bis 540,5 ha.
Die Weiden der ausgewählten Standorte wurden vor allem von Weidelgras Lolium perenne und Weißklee Trifolium repens dominiert.
Begrenzt wurden die Felder entweder durch kahle Zaunlinien, Abwasserteiche, Gärten mit hauptsächlich nicht heimischen Pflanzenarten wie Rose, Fuchsie, Eiche, Rhododendron, Magnolie, Kamelie und hohe, exotische Koniferenhecken entweder aus Monterey-Kiefer Pinus radiata oder Monterey-Zypresse Hesperocyparis macrocarpa.
Im Untersuchungsjahr 2007 wurden zusätzlich 1 – 1,5 m hohe, exotische Ginsterhecken Ulex europaeus und ein bis zwei Meter tiefe Wasserkanäle mit fließendem Wasser aufgenommen, während 2018 eine sechs Monate alte einheimische Mehrartenhecken eingeschlossen wurde.
Ermittelt wurde auch die Bereitstellung von Bestäubungsdiensten für eingetopfte Pak-Choi-Pflanzen Brassica rapa in der Nähe einzelner Merkmale bei sechs der Betriebe.
An insgesamt 540 Tagen wurden 22.380 Insekten aus 33 Arten gefangen, wobei Fliegen mit 52,9 % am häufigsten waren, gefolgt von Käfern mit 17,9 % und Bienen mit 17,5 %.
Zusätzlich wurden an den eingetopften Pak-Choi-Pflanzen Beobachtungen durchgeführt: Dort wurden 4.433 Insekten aus 32 Arten registriert – 68,5 % Fliegen und 30,2 % Bienen.
In der Nähe einheimischer Bepflanzungen und Gärten wurden signifikant mehr Insekten gefangen als an kahlen Zaunlinien, Abwasserteichen und Nadelbäumen.
Insgesamt trugen zwölf Arten über alle Merkmale hinweg zur Bereitstellung von Bestäubungsdiensten an den Pak-Choi-Pflanzen bei, wobei Fliegen die dominierenden Bestäuber waren; davon trugen allein Mistbienen Eristalis tenax schätzungsweise 37 % zum gesamten Polleneintrag bei.
Von den Bienen leistet die bodennistende Lasioglossum sordidum den größten Teil der Bestäubungsleistung.
Je nach untersuchtem Merkmal trugen andere Taxa zu den Bestäubungsleistungen maßgeblich bei. Die Schwebfliegen E. tenax etwa vor allem an Abwasserteichen und kahlen Zaunlinien, während Schmeißfliegen Calliphoridae die meiste Bestäubung bei Koniferenhecken erbrachten.
Nicht-Bienen- und Bienenarten können durch unterschiedliche Merkmale in der Landschaft unterstützt werden. Sie erbringen so nachweislich eine bessere messbare Bestäubungsleistung.
Die Wiederherstellung einheimischer Lebensräume, wie einheimische Pflanzungen, kann vielversprechende Wege aufzeigen, um ansonsten vereinfachte Agrarlandschaften zu verbessern.
Fijen, T.P.M., Read, S.F.J., Walker, M.K. et al. Different landscape features within a simplified agroecosystem support diverse pollinators and their service to crop plants. Landsc Ecol (2022). https://doi.org/10.1007/s10980-022-01423-x