Bienen und Schmetterlinge gehen seit 15 Jahren zurück

  • Veröffentlicht am: 05.04.2023

Wälder gelten gemeinhin als ungestörte Lebensräume. Foto: Joyce G/Unsplash

In Wäldern im Südosten der Vereinigten Staaten wurde über 15 Jahre hinweg ein Rückgang der Bestäuber festgestellt. Dabei zeigen oberirdisch nistende Bienen stärkere Rückgänge als ihre bodenbrütenden Verwandten.

Trotz wachsender Besorgnis über den Rückgang von Insekten als Bestäuber werden bestehende Studien immer wieder angezweifelt: Es wird unterstellt, dass dies kein weit verbreitetes Problem ist, das ganze Gemeinschaften beträfe. Ein Grund ist vor allem der Mangel an Erhebungen über lange Zeiträume für relativ ungestörte natürliche Lebensräume wie Wälder. Bei ihnen wird angenommen, dass sie der Biodiversität ausreichend Zuflucht vor anthropogenen Stressoren bieten.

In einer Studie haben Wissenschaftler die Ergebnisse standardisierter Bestäuberproben über 15 Jahre (2007 – 2022) von drei relativ ungestörten bewaldeten Standorten im Südosten der Vereinigten Staaten zusammengetragen. Sie beobachteten für diesen Zeitraum einen signifikanten Rückgang des Reichtums (39 %) und der Häufigkeit (62,5 %) von Bienen sowie der Häufigkeit von Schmetterlingen (57,6 %). 
Besonders stark hat der Rückgang oberirdisch nistenden Bienen (81,1 % für die Vielfalt und 85,3 % für die Häufigkeit) im Vergleich zu unterirdisch nistenden Bienen getroffen.

Das erste und letzte Jahr der Probenahme zeigten die größten Abweichungen – die größte und niedrigste Zahl an Bestäubern. Selbst wenn das erste oder letzte Jahr aus der Betrachtung ausgeklammert wurde, ergab sich noch immer der gleiche negative Trend.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der starke Rückgang der Bestäuber möglicherweise nicht auf Gebiete beschränkt ist, in denen direkte anthropogene Störungen auftreten. Mögliche Treiber in den untersuchten Gebieten sind steigende mittlere jährliche Mindesttemperaturen sowie eine invasive Ameisenart, die sich im Laufe des Studienzeitraums an den Untersuchungsstandorten immer weiter ausgebreitet hat und nun immer häufiger vorkommt.

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