Der anhaltende Rückgang von Wildbienen und anderen Bestäubern ist zu einem gewichtigen Teil auf den Verlust wichtiger Blütenressourcen und Nistmöglichkeiten zurückzuführen. Die meisten Schutzbemühungen für Wildbienen zielen darauf ab, die Blütenfülle und -kontinuität zu verbessern unter der Annahme, dass dieselben Maßnahmen zugleich die Nistmöglichkeiten verbessern.

Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Bepflanzung von Lebensräumen allein nicht immer hilft, da häufig Nistressourcen fehlen. In einer aktuellen Studienveröffentlichung wurden über einen Zeitraum von drei Jahren Wildblumenpflanzungen als Ausweitung der vorhandenen Blütenressourcen in landwirtschaftlichen Flächen des US-Bundesstaates Kaliforniens untersucht. Im Fokus stand dabei, inwieweit sich dadurch die Ansiedlung bodenbrütender Wildbienen verbessert. Konventionell sind die Feldränder im Untersuchungsgebiet nur spärlich bewachsen oder sogar kahl.

Wildblumenpflanzungen wurden dazu entlang der Ränder einjähriger Kulturen von Nutzpflanzen angelegt, jeweils mit einem unbepflanzten Randstreifen zur Kontrolle. Die Nestdichte und der Artenreichtum der bodenbrütenden Wildbienen wurden vom Frühling bis Spätsommer mithilfe von Fallen untersucht.

Das Team der Forscher ermittelte Eigenschaften der Bodenoberfläche und der Blütenressourcen der einzelnen Randstreifen.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Anpflanzung von Wildblumen zu einer höheren Nestdichte und einen höheren Artenreichtum der Wildbienen führte und das bereits im ersten Jahr nach der Aussaat. Der positive Effekt hielt bis zu vier Jahre vor.

Die Randstreifen unterschieden sich teils maßgeblich in Oberflächen-Mikrotopographie und Härte. Überraschenderweise hatte jedoch nur die Vegetationsbedeckung einen signifikanten Einfluss auf die Nestdichte und den Artenreichtum.

Es zeigt sich insgesamt ein Nutzen von Wildblumenpflanzungen für das vermehrte Nisten bodenbrütender Wildbienen. Blühstreifen sind daher eine Lebensraummaßnahme mit dem Potenzial, Wildbienen zu unterstützen, sogar im Hinblick auf genutzte Nistplätze.