Unterschiedliche Bestäuber führen zu besseren Früchten
Wildbiene bei der Bestäubung einer Erdbeer-Blüte Wädenswil 6.
Die Erträge von Nutzpflanzen hängen zu 75 % von der Bestäubung durch Insekten ab. Wildlebende Insekten und Honigbienen in menschlicher Obhut erbringen unterschiedliche Anteile, abhängig von der Pflanze, dem Wetter und der Jahreszeit.
In einer Feldstudie haben Wissenschaftler den Einfluss unterschiedlicher Bestäuber auf zwei Früchte hin untersucht: Erdbeeren und Himbeeren. Dabei haben sie besonders die Fruchtqualität und -menge beobachtet. Wurden Insekten als Bestäuber ausgeschlossen, so haben beide Pflanzenarten weniger marktfähige Früchte produziert.
Himbeeren besitzen nur über eine recht kurze Blütezeit, die zeitlich mit einem Überfluss an Bienen einhergeht. Himbeeren ziehen viele Bienen pro Blüte an. Dagegen haben Erdbeeren eine deutlich längere Blütezeit, scheinen aber viel weniger interessant für Bestäuber zu sein. Die Sicherstellung einer ausreichenden Bestäubung ist daher schwierig, vor allem über die gesamte Saison hinweg.
Je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen ändern sich die Arten, die sich zur Bestäubung bei den Erdbeerblüten einfinden. Auffallend besuchten Fliegen die Blüten bei schlechtem Wetter und zum Ende der Blütezeit, als andere Bestäuber knapp wurden.
Die Wissenschaftler werben daher für ein Management, das viele Arten berücksichtigt, um die Erträge bei Nutzpflanzen zu verbessern. Wer wildlebende Arten nur durch Honigbienen ersetzt, geht ein hohes Risiko ein und wird wahrscheinlich scheitern.