Quercetin ist einer der am häufigsten vorkommenden sekundären Pflanzenstoffe in Pflanzen und ist daher auch in der Nahrung von Honigbienen reichlich vorhanden. Quercetin kann das Entgiftungssystem bei Honigbienen hochregulieren, allerdings ist unbekannt, inwieweit die Einnahme von Quercetin den Gehalt an absorbierten Pestiziden reduzieren kann.

Pestizide sind einer der wesentlichen Stressfaktoren bei Bienen. Die Kenntnisse über die Stoffwechselwege und synergistischen Wirkungen von Xenobiotika bei Bienen sind jedoch noch immer begrenzt.

In einer Studie untersuchte ein Team von Wissenschaftlern die Wirkung von Quercetin aus der Nahrung von Honigbienen auf den Gehalt von drei Pestiziden bei Honigbienen: Das Neonicotinoid Imidacloprid das Fungizid Tebuconazol und das Akarizid und Insektizid Fluvalinat.
Die Bienen wurden für die Untersuchungen in zwei Hauptgruppen eingeteilt und 72 Stunden entweder mit Quercetin-Saccharose-Paste oder nur mit Saccharose gefüttert. Danach wurden sie durch orale Aufnahme mit Imidacloprid belastet oder durch Kontakt mit Fluvalinat oder Tebuconazol.

Eine Stunde nach der oralen Exposition oder 24 Stunden nach Kontaktexposition wurden die Bienen anästhesiert, eingefroren und weitergehend auf die Konzentrationen der drei Pestizide und des Quercetins untersucht.

Quercetin in der Nahrung hat keinen Einfluss auf die Konzentration von Tebuconazol oder Fluvalinat bei kontaktexponierten Honigbienen. Die Einnahme von Quercetin führte bei Honigbienen zu einer Verringerung der Konzentration von Imidacloprid, da Quercetin in der Nahrung die Konzentration von Imidacloprid verringert, die von Honigbienen absorbiert wird.

Besonders quercetinreiche Pflanzen, so die Forscher, sollten daher zielgerichtet genutzt werden, um Honigbienen zu schützen, zumindest dort, wo noch Imidacloprid eingesetzt wird.