Wildbienen haben größeren Flächenbedarf

  • Veröffentlicht am: 18.04.2023

Die Gelbgebänderte Hummel Bombus terricola gilt in Kanada als gefährdet. Foto: USGS Bee Inventory and Monitoring Lab, Zerene Stacker/Flickr, Public Domain Mark 1.0

Die bisherigen Empfehlungen für Wildbienenlebensräume entsprechen nicht den Anforderungen dieser wichtigen Bestäuber.

Eine aktuell veröffentlichte Studie quantifiziert, wie viel Land benötigt wird, um Gemeinschaften einheimischer Wildbienen (in Kanada) zu erhalten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Schutz gesunder Wildbienengemeinschaften eine Landbedeckung von 11,6 bis 16,7 Prozent aus einer Reihe von Lebensraumtypen in einer Landschaft erfordert“, so Dr. Alana Pindar von der Cape Breton Universität.

Dr. Nigel Raine von der Universität Guelph ergänzt: „Dies ist unabhängig davon, ob die Erhaltung des Artenreichtums oder der Artenvielfalt erklärte Naturschutzziele sind.“

Der erforderliche Bereich ist danach 2,6- bis 3,7-mal größer als die derzeitige 2,5-prozentigen Landbedeckungsempfehlungen. „Jede Naturschutzpolitik, die diese Ziele verfehlt, wird die Biodiversität der Bienen stark beeinträchtigen“, so Alana Pindar weiter.

Für die Studie kombinierten Nigel Raine und Alana Pindar umfangreiche Sammlungsaufzeichnungen kanadischer Wildbienen mit hochauflösenden Lebensraumkarten, um zu bestimmen, wie viel Land diese bestäubenden Insekten benötigen.

Die Erhaltung des Lebensraums von Bestäubern wirkt sich letztendlich auf die Ernährungssicherheit aus. „Um Wildbienen und die Bestäubungsleistungen, die sie uns bieten, zu erhalten, müssen wir das Ausmaß des Lebensraums kennen, der zum Erhalt der Art erforderlich ist“, erklärt Nigel Raine. „Trotz der Bedeutung dieser Fragen waren die Antworten bisher unbekannt.“

Die Ergebnisse des Teams liefern klare und zielgerichtete Handlungsempfehlungen zum Erhalt dieser wichtigen Bestäuber.
Das Verfehlen dieser Ziele wird die globale Biodiversitätskrise tendenziell verschlimmern.

„Jeder dritte Bissen unserer Nahrung ist das direkte Ergebnis von Bestäubern“, so Nigel Raine. „Die Erhaltung unzureichender Lebensräume wird sich direkt auf die Bestäubungsleistungen und letztendlich auf die Ernährungssicherheit auf nationaler und internationaler Ebene auswirken.“

Literaturstelle: 

Pindar, A., Raine, N.E. Safeguarding pollinators requires specific habitat prescriptions and substantially more land area than suggested by current policy. Sci Rep 13, 1040 (2023). https://doi.org/10.1038/s41598-022-26872-x

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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