Riesenhonigbienen atmen wie eine kollektive Lunge
Identifikation von warmen und kalten Zonen an der Oberfläche eines Nestes von A. dorsata. Quelle: Kastberger et al. CC by 4.0
Die Riesenhonigbiene Apis dorsata lebt in Asien und ihr Lebenszyklus erinnert an den von Zugvögeln. Sie wandern über Wochen, sobald sich die Nahrungsreserven vor Ort erschöpfen, kehren aber zu ihren Ursprungsbäumen zielsicher zurück. Ihre Wabennester legt die Riesenhonigbiene immer offen an und nicht etwa wie unsere hiesige Honigbiene – vor dem Eingriff der Menschen – geschützt in Baumhöhlen. Die Waben können bis zu zwei Meter lang werden. Schutz vor äußeren Einflüssen bietet ausschließlich ein Vorhang aus lebenden Bienen in fünf bis sieben Schichten.
Aufgrund der klimatischen Verhältnisse in ihrem Lebensraum ist auch die Riesenhonigbiene darauf angewiesen, die Temperatur im Inneren des Nests mitunter herunterzukühlen.
Wissenschaftler sind dem Geheimnis, wie die Bienen das Anstellen, nun wahrscheinlich auf die Spur gekommen, indem sie mehrere Völker bei Sauraha nahe des Chitwan National Parks in Nepal mit Infrarot-Kameras gefilmt haben. Obwohl sie aufgrund der Konstruktion der Nester und ihrer Standorte keine Untersuchungen innerhalb der Nester vornehmen konnten, haben sie eine plausible Theorie entwickeln können, die auf den Aufnahmen in Kombination mit den beobachteten Bewegungen der Völker basiert.
Wie eine Lunge bei Säugetieren inhalieren die Bienen kalte Luft von Außen durch Luftkanäle ins Innere und pressen warme, Kohlendioxid-angereicherte Luft nach Außen.
Kastberger G, Waddoup D, Weihmann F, Hoetzl T (2016) Evidence for Ventilation through Collective Respiratory Movements in Giant Honeybee (Apis dorsata) Nests. PLoS ONE 11(8): e0157882. doi:10.1371/journal.pone.0157882