Die Nahrungssuche von Wildbienen kann Aufschluss darüber geben, inwieweit sie bestimmte Pflanzen bestäuben. Ein genaues Verständnis davon, wie Wildbienen in Agrarlandschaften Nahrung suchen, ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung wirksamer Strategien zur Bestäubererhaltung.

Das Gebiet der Great Plains liegt östlich der Rocky Mountains und zieht sich von Kanada bis an die mexikanische Grenze. Das Gebiet ist trocken und ursprünglich von Prärien geprägt. Heute werden weite Teile landwirtschaftlich intensiv genutzt. In der südlichen Tiefebene ist Raps Brassica napus für die Produktion von Speiseöl und Biokraftstoffen weit verbreitet. Die Produktionsmengen profitieren stark von der Bestäubung durch Bienen.

In einer Studie haben Wissenschaftler die Körpergröße von drei häufig vorkommenden Wildbienen-Arten in zunehmender Entfernung von Rapsfeldern (75, 150 und 300 m) sowie die Landschaftsmerkmale und den Samenansatz von Raps gemessen. Es fanden sich positive intraspezifische Korrelationen zwischen der Körpergröße und der Entfernung von Rapsfeldern für zwei der Arten sowie dem Samenansatz und der Entfernung von Rapsfeldern. Es gab zudem Korrelationen zwischen Landnutzung und Körpergröße auf drei verschachtelten räumlichen Skalen (250 m, 500 m und 1 km).

Mit zunehmender Gras- und Weidefläche nahm die Körpergröße von Agapostemon texanus zu; die Körpergröße von Lasioglossum disparile nahm dagegen ab. Mit zunehmend landwirtschaftlich genutztem Bereich nahm die Körpergröße von Colletes mandibularis ebenfalls ab.

Variationen der Körpergröße auf Populationsebene können erhebliche Auswirkungen auf die Bestäubungseffizienz und die Nahrungsbereiche von Wildbienen haben. Darüber hinaus kann eine intraspezifische Variation der Körpergröße Einblicke in die Reaktionen auf Artenebene hinsichtlich Landnutzungsänderungen und weiteren Umweltstressoren geben.