Profiteure der Verstädterung
Renaturierte Grünflächen bieten zumindest in Louisville mehr Solitärbienen bessere Fortpflanzungsmöglichkeiten. Foto: Kyle Fiori/Unsplash, CC0
Der Raum, in dem Bienen leben, hat unmittelbaren Einfluss auf das Auftreten einzelner Arten und ihrer Anzahl. Die Auswirkungen der zunehmenden Verstädterung sind für viele Arten negativ, andere profitieren davon.
In einer Studie untersuchte ein Team von Wissenschaftlern, wie lokale und landschaftliche Faktoren über einen Urbanisierungsgradienten drei demografische Aspekte der Fortpflanzung von Solitärbienen beeinflussen: Fruchtbarkeit, Überleben der Brut und Gesamtzahl der Bienen, die im Frühjahr aus ihren Kokons schlüpfen.
In den Jahren 2018 und 2019 untersuchte das Team Wildbienen, die in Hohlräumen nisten und an 18 renaturierten Grünlandflächen in der Stadt Louisville im US-Bundesstaat Kentucky aktiv waren. Für die Studienarbeit verwendeten die Forscher künstliche Nisthilfen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Larven der Bienen im städtischen Umfeld im Vergleich zu umliegenden ländlichen Gebieten eine erhöhte Überlebensrate aufwiesen, möglicherweise aufgrund eines verringerten Nestparasitismus. Zudem zeigte sich, dass die Fruchtbarkeit der Bienen mit dem Anteil einheimischer Blütenpflanzen in der umliegenden Blumengemeinschaft zunahm.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Urbanisierung einigen Gruppen von Solitärbienen zugutekommen kann, wenn sie mit lokalen Bemühungen zur Wiederherstellung von Grünland kombiniert werden. Es unterstreicht zusätzlich die Bedeutung einheimischer Pflanzen und natürlicher Gebiete in der städtischen Matrix für die Unterstützung von Bestäubergemeinschaften.
Sexton, A.N., Benton, S., Browning, A.C. et al. Reproductive patterns of solitary cavity-nesting bees responsive to both local and landscape factors. Urban Ecosyst (2021). https://doi.org/10.1007/s11252-021-01116-4