Von Menschen gemachte – so genannte anthropogene – Landschaften gehen mit einem Verlust an Artenvielfalt und großen Veränderungen in der Artenzusammensetzung und deren -eigenschaften einher. Bei diesen Veränderungsprozessen gibt es Gewinner und Verlierer auch bei künftigen globalen Veränderungen. Interessant dabei ist, auf welche Umweltvariablen einer Nutzungsänderung von Land einzelne Arten reagieren.

Im Rahmen einer Studie untersuchten Wissenschaftler, wie sich die Biodiversität einheimischer Bienenarten in Wald- und Stadtlandschaften sowie landwirtschaftlich genutzten Flächen verändert. Dazu sammelten sie Daten von Bienenarten an 36 Standorten einer 75.000 km² großen Region und analysierten die Häufigkeit des Auftretens der Bienen, ihren Artenreichtum insgesamt sowie die Zusammensetzung der Arten und ihre Lebenszyklen. Die jahreszeitliche Artenhäufigkeit und -vielfalt unterschied sich nicht zwischen natürlichen und anthropogenen Landschaften, aber die Phänologie der Bienengemeinschaften unterschied sich stark, mit einem frühen Höchststand im Frühling, gefolgt von einem Rückgang in den Wäldern und einer ausgedehnteren Sommersaison in landwirtschaftlichen und städtischen Lebensräumen.

Die Zusammensetzung der Bienenarten unterschied sich signifikant zwischen allen drei Landnutzungstypen, ebenso wie die stammesgeschichtliche Zusammensetzung. Die anthropogene Landnutzung nimmt negativ Einfluss auf das Fortbestehen verschiedener Strategien, die sich einzelne Arten im Laufe der Evolution angeeignet haben. Arten des Waldes bestehen nicht in von Menschen veränderten Lebensräumen, sondern werden durch verschiedene einheimische Arten und phylogenetische Linien ersetzt, die auf offene Lebensräume spezialisiert sind.