Keine Wechselwirkung zwischen Lotmaria passim und Nosema ceranae bei Honigbienen

  • Veröffentlicht am: 18.04.2017

Im Rahmen einer Studie wurden Arbeiterinnern aus jeweils vier Völkern an drei Bienenständen in den eidgenössischen Kantonen Freiburg, St. Gallen und Solothurn auf den Befall der Parasiten Lotmaria passim und Nosema ceranae untersucht. Beide Parasiten treten allein aber auch gemeinsam auf.

Wissenschaftler der Universität Bern untersuchten, ob es eine Wechselwirkung der beiden Parasiten miteinander gibt und sie sich möglicherweise beeinflussen. Interaktionen zwischen einzelnen Parasiten – sowohl Konkurrenz als auch eine negative Beeinflussung oder sogar eine gegenseitige Unterstützung – sind naheliegend, bisher aber kaum untersucht.
Im Ergebnis konnte zwischen L. passim und N. cerana keine Konkurrenz festgestellt werden. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Ursache darin liegt, dass beide Parasiten unterschiedliche Bereiche im Darm besiedeln und damit räumlich voneinander getrennt sind. N. cerana nutzt den Mitteldarm und L. passim den Dickdarm.

Die unterschiedlich hohe Belastung der Bienen mit den Parasiten an den verschiedenen Ständen führen die Forscher auf genetische Unterschiede für Pathogene, das Alter der Bienen und die Ernährung zurück.

Literaturstelle: 

Tritschler M, Retschnig G, Yañez O, Williams GR, Neumann P. Host sharing by the honey bee parasites Lotmaria passim and Nosema ceranae. Ecol Evol. 2017;7:1850–1857. https://doi.org/10.1002/ece3.2796

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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