Neue Strategien gegen die Amerikanische Faulbrut

  • Veröffentlicht am: 20.07.2017

Prof. Dr. Wolfgang Kirchner und Dr. Pia Aumeier freuen sich über die Bewilligung des gemeinsam koordinierten Projekts. Foto: RUB, Katrin Dias

Die Amerikanische Faulbrut betrifft immer wieder Bienenvölker. Scheitert eine Sanierung, so werden sie in Deutschland bisher getötet. Ein neues Forschungsprojekt soll die Ausbreitung der Seuche in Deutschland nun eindämmen und neue Ansätze für eine Sanierung aufzeigen. Dafür hat das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung eine Million Euro bereitgestellt.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit, die die Brut der Bienenvölker befällt. Über das Futter gelangen Sporen des Bakteriums in den Darm der Larven. Dort bilden sie Millionen neuer Bakteriensporen, die die Krankheit im ganzen Volk verbreiten. Wenn andere Bienenvölker ein zusammenbrechendes Volk ausrauben, können sie die Sporen in ihre eigene Gemeinschaft einschleppen.

Die Arbeitsgruppe für Verhaltensbiologie und Didaktik der Biologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB), geleitet von Prof. Dr. Wolfgang Kirchner, koordiniert das bundesweite Forschungsvorhaben. Das Projekt „Entwicklung und Etablierung fortschrittlicher Sanierungsverfahren in der Imkerei als nachhaltige Strategie zur Vorbeugung und Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut“, kurz Nastraf, läuft drei Jahre.

Die Projektpartner möchten die Amerikanische Faulbrut in Deutschland nachhaltig zurückdrängen. Sie wollen neue leicht umsetzbare Verfahren für Imker erarbeiten, die zum einen helfen, Bienenvölker dauerhaft gesund zu halten. Zum anderen sollen sie Anleitung geben, wie von der Krankheit befallene Bienenvölker zu sanieren sind.

„Besonders an dem Projekt ist, dass wir Akteure aller betroffenen Ebenen zusammenbringen“, erläutert Wolfgang Kirchner. Forschungsinstitute, Behörden und die Imkerschaft sind beteiligt. An der Universität in Bochum wollen Biologen gemeinsam mit Forschern aus der medizinischen Mikrobiologie die Mechanismen ergründen, mit denen sich die Bienenseuche ausbreitet. In Kooperation mit den Bochumer Ingenieuren entwickeln sie außerdem ein Verfahren zur Sterilisation von kontaminiertem Material mithilfe von Plasmen, so der Plan.

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