Blütengröße entscheidend für Besuche durch Wildbienen
Eine Dunkle Erdhummel besucht ausgiebig eine Sonnenblume und ihre vielen Einzelblüten. Foto: Niels Gründel
Sonnenblumen Helianthus annuus L. sind eine bedeutende Nutzpflanze und Honig- und Wildbienen ihre hauptsächlichen Bestäuber für konsistent hohe Erträge. Die Größe einer Blüte, ihr Aussehen und die florale Belohnung stehen in einem Zusammenhang mit der Anzahl und Dauer der Besuche durch Bestäuber. Entsprechende Merkmale können durch züchterische Maßnahmen daher bei Kulturpflanzen zu einer besseren Bestäubungsleistung führen, zumal sich Untersuchungen mehren, die zeigen, dass Ertragssteigerungen auch bei Nutzpflanzen möglich sind, wo dies in der Vergangenheit nicht vermutet wurde.
Eine Studie hat sich mit der Bestäubung bei Sonnenblumen auseinander gesetzt.
Für Wildbienen besitzt die Einzelblütengröße bei den Sonnenblumen eine besondere Bedeutung: Fallen sie kurz aus, könnte die Effizienz bei der Produktion von Hybridsaatgut verbessert werden und zugleich für hohe Erträge sorgen. Eine Verringerung der Floretlänge von 2 mm ging mit mehr als einer Verdopplung der Bestäuberaktivität einher.
Der Effekt kann aber mit anderen Nachteilen einhergehen: Die Größe der Samen verringert sich oder die Menge an Öl, das aus den Samen gewonnen werden kann. Kompromisse bei der Zucht sind daher erforderlich.
Die Quantifizierung anderer Blütenmerkmale wie dem Nekar- und Pollengehalt ist langwierig und umständlich, aber diese Eigenschaften sind grundsätzlich eine Erklärung für die große Variation bei den ermittelten Bienenbesuchen.