Licht oder Wärme - was reguliert die Entwicklung vieler Wildbienenlarven?

  • Veröffentlicht am: 13.04.2018

Luzerne-Blattschneiderbiene Megachile rotundata in Nahaufnahme. Foto: USGS Bee Inventory and Monitoring Lab, Sam Droege/flickr, Public Domain

Die Länge der Hell-Dunkel-Periode gilt als universeller Zeitgeber, der bei zahlreichen Tieren physiologische Prozesse reguliert. Für Tiere, die sich in Umgebungen entwickeln müssen, in die kaum Licht fällt, etwa Höhlen oder Hohlräume kann die Thermoperiode jedoch ein wichtigerer Regulator sein. In einer aktuellen Studie testeten Wissenschaftler diese Hypothese an der Luzerne-Blattschneiderbiene Megachile rotundata. Sie nistet in Höhlen, wo sie sich ihre Brutzellen entwickeln.

Die Wissenschaftler untersuchten die Rolle der Umwelteinflüssen Licht und Wärme bei der Entwicklung der Blattschneiderbiene. Dazu analysierten sie, ob diese Umweltreize direkt auf die innere Uhr wirken, welche der Reize mehr Gewicht besitzen und wie empfindlich darauf noch entwickelnde Larven reagieren und wie die bereits zum Schlupf fertigen Bienen.

Bei ihren Untersuchungen fanden sie, dass 20 % des Lichts noch in die verschlossenen Brutzellen eindringt und die Bienen insofern auf die Photoperiode reagieren; dominierend ist jedoch die Thermoperiode. Werden die Bienen widersprüchlichen Reizen ausgesetzt, so verlassen sie sich auf die Signale der Thermophase. Bereits fertig entwickelte Bienen reagieren besonders empfindlich sogar gegenüber nur kleinen Temperaturerhöhungen, was nahe legt, dass zumindest M. rotundata eine innere Uhr auf Basis der Temperaturentwicklung besitzt, um das Verlassen aus der Niströhre zu steuern.

Literaturstelle: 

doi: 10.1242/jeb.175406

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
Indexierung