Älteste bekannte Spinnenwespe beschrieben

  • Veröffentlicht am: 31.12.2019

Diese Spinnenwespe Auplopus nigrella ist noch kein Fossil. Foto: Jen Schlauch/University of Texas at Austin, PD

23 fossile Arten innerhalb von 14 Gattungen wurden bereits Wegwespen Pompilidae zugeordnet. Fünf dieser Gattungen sind ausgestorben. Die älteste beschriebene fossile Art der Spinnenwespe weist auf einen späten eozänen Ursprung der Gruppe hin, obwohl die Familie bereits aus dem frühen Eozän bekannt ist. Wissenschaftler haben nun eine neue Art der Spinnenwespe aus der Fur-Formation im heutigen Dänemark beschrieben, die erste aus der Zeit des Ypresium stammt. Cryptocheilus leleji ist damit die älteste bekannte Spinnenwespe.

Etwa siebzig Prozent aller heute beschriebenen Arten sind Insekten. Sie haben im Laufe der Evolution eine überaus große Formenvielfalt entwickelt und besiedeln alle Lebensräume außer dem Meer. Sie sind bedeutende Konsumenten von Pflanzenbestandteilen und dienen als Nahrung für größere Tiere oder parasitieren diese.

Der an der Entdeckung beteiligte Dr. Torsten Wappler forscht am Hessischen Landesmuseum Darmstadt und verfolgt einen sehr jungen interdisziplinären Ansatz, der Fragen der Biodiversität mit denen der Klima- und Evolutionsforschung verbindet. An Versteinerungen ausgestorbener Insekten und Pflanzen untersuchen Insektenforscher (Paläoentomologen) und Biologen (Paläobotaniker) die Wechselwirkungen von Insekten und Pflanzen bis zurück ins Erdaltertum. Diese Forschung beleuchtet somit die heute im Zuge des Klimawandels zum Problem werdende Artenerhaltung in der Insekten- und Pflanzenwelt aus einer weit zurückreichenden erdgeschichtlichen Perspektive.

Die fossilen Überlieferungen von Beziehungen zwischen Insekt und Pflanze sind wichtige Mosaiksteine für die Rekonstruktion ehemaliger Ökosysteme von der Arktis bis in die Tropen. Die genaue Kenntnis dieser Interaktionen ist Voraussetzung für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ökosystemen angesichts der immer deutlicher werdenden Zerstörungen durch menschliche Eingriffe.

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