Bioverfügbarkeit und antioxidantische Aktivität von braunem Propolis

  • Veröffentlicht am: 26.06.2019

Propolis (vorne) und Propolis-Lösung (hinten) haben positive Wirkungen. Sie regen ein antioxidatives Enzym an. Foto: Niels Gründel

Positive Auswirkungen von Polyphenolen und damit Propolis sind noch immer wissenschaftlich umstritten. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die orale Aufnahme von braunem Propolis wirksam und ein antioxidatives Enzym vermehrt nachzuweisen ist. Schädliche Wirkungen auf die Leber waren nicht nachweisbar.

Für die antioxidativen, antiinflammatorischen und antimikrobiellen Aktivitäten von Propolis gibt es einige Studien. Die meisten weisen ursächlich auf den Polyphenolgehalt hin. Zur Bioverfügbarkeit von Propolis bei akuten und längeren oralen Verabreichungen ist jedoch wenig bekannt.

Die Wissenschaftler starteten ihre Studie mit der Bestimmung des Gehalts der bedeutendsten Polyphenole eines braunen Propolis-Extraktes: Galangin und Chrysin (7,8 % und 7,5 %). Eine entsprechend standardisierte Lösung wurde Mäusen in der Folge in einem Tierversuch verabreicht.
Blutproben wurden zur Ermittlung der kurzfristigen Wirkung nach 30 Sekunden und 5, 10, 15, 20, 25, 30, 45, 60 und 120 Minuten entnommen; für die Untersuchung der langfristigen Wirkung erfolgten Blutabnahmen nach 10, 20 und 30 Tagen.
Am Ende der Behandlung wurde die Expression der antioxidativen Enzyme Superoxiddismutase (SOD-1), Katalase (CAT) und Glutathionperoxidase (GSS) im Lebergewebe bewertet.

Sowohl nach akuter als auch nach längerer Verabreichung war weder Galangin noch Chrysin im Plasma von Mäusen nachweisbar, während der Glucuronid-Metabolit von Galangin fünf Minuten nach der akuten Verabreichung nachweisbar war. Am Ende der längeren Behandlung zeigte sich, dass SOD-1 im Gegensatz zu CAT und GSS signifikant zugenommen hat.

Galangin konnte absorbiert werden, wurde jedoch sofort in sein Glucuron-Derivat umgewandelt.
Nach längerer Behandlung gelang kein Nachweis für die beiden Verbindungen noch ihrer Derivate im Blut.
Darüber hinaus wurden keine Metaboliten in der Leber nachgewiesen, was zeigt, dass an dieser Stelle keine Akkumulation stattgefunden hat. Neben der Bestätigung der Resorption und der kurzen Bioverfügbarkeit von Propolis-Polyphenolen sind die Ergebnisse ein Beleg über den Mangel einer Propolis-Polyphenol-Anreicherung in der Leber; potenziell schädliche Auswirkungen sind an dieser Stelle daher unwahrscheinlich.

Propolis übt in vivo antioxidative Wirkungen aus und erhöhte die SOD-1-Konzentration vorübergehend. Sie stellt eine der wichtigsten endogenen antioxidativen Abwehrkräfte dar.

Untersucht wurde in dieser Studie die Bioverfügbarkeit von nur zwei repräsentativen Polyphenolen im Propolis. Darüber sind nur die Konzentration der antioxidativen Enzyme in der Leber und nicht deren Aktivität gemessen worden.

Die genauen biochemischen Mechanismus der gesteigerten Expression antioxidativer Enzyme nach längerer Verabreichung von Propolis bleiben im Dunkeln.

Literaturstelle: 

Curti, V.; Zaccaria, V.; Tsetegho Sokeng, A.J.; Dacrema, M.; Masiello, I.; Mascaro, A.; D’Antona, G.; Daglia, M. Bioavailability and In Vivo Antioxidant Activity of a Standardized Polyphenol Mixture Extracted from Brown Propolis. Int. J. Mol. Sci. 2019, 20, 1250.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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