Reger Austausch von Krankheiten bei Hummeln

  • Veröffentlicht am: 15.10.2018

Mit der Gemeinen Östlichen Hummel Bombus impatiens greift der Mensch in die Fauna Neufundlands ein. Foto: Sam Droege/USGS

Obstproduzenten in Kanada verwenden kommerzielle Kolonien der Gemeinen Östlichen Hummel Bombus impatiens, um die Bestäubung von Nutzpflanzen durch einheimische Bienen zu ergänzen. Eine kleine Anzahl Bauern auf der Insel Neufundland verzichtet auf den Erwerb neuer, im Labor gezüchteter Hummelvölker, sie kaufen stattdessen Völker aus anderen Provinzen auf, die dort schon ihre Bestäubungsarbeit verrichtet haben. Zwischen diesen Völkern und den einheimischen Hummeln kommt es allerdings zur Übertragung von Krankheiten.

Eine Studie kanadischer Wissenschaftler ist darauf gestoßen, dass einheimische Hummeln in Völkern bereits an anderen Orten eingesetzten kommerziellen Hummelvölker anzutreffen sind. Die Forscher haben im Rahmen der Studie zudem Krankheiten der einheimischen Hummeln untersucht. Krankheitserreger werden von den Zuchthummeln auf die einheimischen Hummeln übertragen. Durch das Verbringen der Völker über Provinzgrenzen hinweg, ergeben sich potenziell negative Auswirkungen auf die künftige Artenvielfalt der einheimischen Bienen in Neufundland. Die Bienenfauna in Neufundland stufen sie als besonders verletzlich ein.

Die Forscher stellten bei einheimischen Hummeln, die sie in den kommerziell gezüchteten Hummelvölkern von B. impatiens fanden eine ganze Reihe von Krankheitserregern fest: Crithidia bombi, Apicystis bombi, Nosema bombi, Nosema ceranae und Ascosphaera apis. Crithidia bombi, A. bombi und N. bombi haben sie auch bei einheimischen Hummeln außerhalb kommerzieller Kolonien angetroffen. Nosema apis und Melissococcus plutonius wurden bei keiner der untersuchten Hummel festgestellt.

Literaturstelle: 

Hicks, B., Pilgrim, B., Perry, E., & Marshall, H. (2018). Observations of native bumble bees inside of commercial colonies of Bombus impatiens (Hymenoptera: Apidae) and the potential for pathogen spillover. The Canadian Entomologist, 150(4), 520-531. doi:10.4039/tce.2018.28

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