Eine größere Präsenz von Bestäubern in Obstplantagen lässt sich vorwiegend mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen der umgebenden Landschaft erklären. Honigbienen sorgen für eine größere Quantität an Bestäubern.

Die Bestäubung ist eine bedeutende Ökosystemleistung für die Aufrechterhaltung der menschlichen Lebensmittelproduktion und sie steht grundsätzlich kostenfrei zur Verfügung. Bestäubende Insekten gehen jedoch weltweit zurück.

Die Bestäubungskapazität kann durch direkte Indikatoren geschätzt werden, die Bestäubergemeinschaften ausmachen. Wildbestäuber benötigen Nahrungs- und Nistressourcen, sodass ihre Präsenz auch durch indirekte Indikatoren geschätzt werden kann, die diese Ressourcen auf der Landschaftsebene widerspiegeln.

In einer Studie haben Wissenschaftler in 31 Obstplantagen der französischen Region Grenoble direkte Indikatoren für die Häufigkeit und die Vielfalt von Bestäubern im Maßstab festgelegter Parzellen gemessen.

Gleichzeitig wurden indirekte Indikatoren für Nahrungs- und Nistgelegenheiten erfasst.
Dabei wurden Indikatoren ausgewählt, die signifikant mit der Anwesenheit von Insekten korrelieren: Die Forscher verwendeten einfache lineare Modelle zwischen Ressourcen-Indikatoren und taxonomischen Reichtum und der Häufigkeit von Insekten insgesamt.

Die Zusammensetzung der Landschaft und das Vorhandensein von Bienenvölkern erklärte zwischen 19 und 63 % der beobachteten Varianz der Indikatoren in den Bestäubergemeinschaften. Die Gesamtzahl der Bestäuber nahm mit der Entfernung zum nächstgelegenen Grünland ab und mit der Häufigkeit der Bienenstöcke zu. Der Bestäuberreichtum nahm mit der Menge an Grünland in einem Umkreis von 3 km zu.
Die Häufigkeit von Wildbienen nahm mit der Grünlandbedeckung innerhalb von 3 km und der Waldbedeckung auf 500 m zu. Die Anzahl an Zweiflüglern Diptera nahm zu, wenn sich nur Honigbienenvölker in der Landschaft befanden.

Diese Studie unterstreicht die vorherrschende Rolle von Ressourcen in der Landschaft für Gemeinschaften von Bestäubern für Blumenressourcen auf dem Feld. Um Bestäuber zu fördern, sollte sich ein Management daher hauptsächlich auf die Landschaft konzentrieren, was eine Zusammenarbeit zwischen Landwirten erforderlich macht. Da die Indikatoren für die Ressourcen jedoch weniger als die Hälfte der beobachteten Varianz der meisten Bestäubergemeinschaften erklären, ist eine vollständige Ableitung von Merkmalen für Bestäubergemeinschaften aus bestimmten Umgebungsvariablen nicht möglich; zu viel bleibt weiterhin unklar.