Cannabis als Pollenpflanze
Cannabis kann Bienen wertvollen Pollen liefern. Foto: Sam Doucette/Unsplash, CC0
Hanf Cannabis sativa genießt in den Agrarlandschaften der Vereinigten Staaten als schnell wachsende Nutzpflanze eine zunehmende Bedeutung. Bestäubt wird die Pflanze ausschließlich über Wind; Nektar fehlt ihr, aber sie produziert reichlich Pollen, der für eine Reihe von Bienen-Arten attraktiv sein könnte.
Wissenschaftler haben Bienen von Hanffeldern im US-Bundesstaat New York gesammelt. Insgesamt konnten so 16 unterschiedliche Bienen-Arten identifiziert werden, wobei durchaus Unterschiede aufgrund des jeweiligen Landschaftskontexts und der phänotypischen Merkmale unterschiedlicher Hanfsorten feststellbar waren: Je monotoner die Landschaft, desto geringer die Anzahl der Bienen, aber nicht der -arten. Je größer die Hanf-Varietät ausfiel, desto stärker nahm die Artenvielfalt unter den Bienen zu.
Aufgrund seiner zeitlich einzigartigen Blüten-Phänologie schreiben die Forscher Hanf das Potenzial zu, einer vielfältigen Bienengemeinschaft während einer Zeit der Blütenknappheit eine wichtige Nährstoffressource zu bieten. Insofern kann Hanf die Bestäubungsdienste für andere Nutzpflanzen aufrecht erhalten.
Erzeuger, Landwirte und politische Entscheidungsträger sollten den Wert von Hanf bei der Unterstützung von Bienen berücksichtigen und die von den Pflanzen für Bienen ausgehende Attraktivität bei der Entwicklung von Schädlingsbekämpfungsstrategien angemessen berücksichtigen.
Nathaniel Ryan Flicker, Katja Poveda, Heather Grab, The Bee Community of Cannabis sativa and Corresponding Effects of Landscape Composition, Environmental Entomology, Volume 49, Issue 1, February 2020, Pages 197–202, https://doi.org/10.1093/ee/nvz141