Die besten Plätze für Bienen

  • Veröffentlicht am: 20.04.2020

Wo befinden sich welche (Nutz-)Pflanzen in der Landschaft?

Ein Online-Tool namens Beescape ermöglicht es Imkern, spezifische Stressfaktoren besser zu verstehen, denen Bienen ausgesetzt sind. Doch auch alle anderen, die an (Wild-)Bienen interessiert sind, gibt es wertvolle Einblicke in die Umwelt.

„Bestäuber, insbesondere Bienen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Ökosystemen in landwirtschaftlichen, städtischen und natürlichen Landschaften“, so die Entomologie-Professorin Christina Grozinger an der Penn State Universität. „Fast 90 Prozent der blühenden Pflanzenarten benötigen für den Samen- und Fruchtansatz Bestäuber, Früchte auf die Tiere – einschließlich des Menschen – als Nahrung angewiesen sind.“

In Pennsylvania verlieren die Imker jeden Winter fast 50 Prozent ihrer Honigbienen-Völker. Mehrere Wildbienenarten – darunter auch die Hummel Bombus pensylvanicus – sind bedroht oder gefährdet. Diese Trends gibt es in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt.

„Wir wissen, dass Bienen-Populationen aufgrund verschiedener Stressfaktoren abnehmen, darunter Insektizid-Expositionen, verringerter Häufigkeit und Diversität der Blütenpflanzen, auf die Bienen angewiesen sind, und des Verlustes von Nistplätzen bei Wildbienen“, so Christina Grozinger.

Nutzer können auf beescape.org einen bestimmten Ort auswählen, etwa den Standort ihrer Bienenvölker, ihren Garten oder ihren Bauernhof, und dafür die Qualitätswerte der umgebenden Landschaft für bis zu 5 km Entfernung einsehen. Die Nutzer können dabei etwa auch Pflanzen untersuchen, die in den umliegenden Gebieten angebaut werden.

„Beescape ermöglicht es, die Welt als Biene zu sehen, was Menschen hilft, Entscheidungen darüber zu treffen, wo sie ihre Bienenvölker platzieren oder welche Schritte sie und ihre Nachbarn unternehmen können, beispielsweise Bestäubergärten anzulegen oder den Insektizid-Einsatz zu reduzieren, um die Landschaft bienenfreundlicher zu gestalten“, so Maggie Douglas vom Dickinson College.

Beescape, so Christina Grozinger, ermögliche es Forschern, sich mit Imkern und Gärtnern zusammenzuschließen, um Informationen darüber zu erhalten, wie es ihren Bienen geht. Die aus dieser Partnerschaft gesammelten Daten helfen Forschern dabei, besser zu berechnen, wie Landschaften hinsichtlich ihrer Qualität für Bienen zu bewerten sind.

„Mit Daten, die von Imkern aus verschiedenen landwirtschaftlichen, ländlichen und urbanen Landschaften in verschiedenen Bundesstaaten zur Verfügung gestellt werden, können wir qualitativ hochwertige Vorhersagemodelle entwickeln, die künftig auf der Webseite verfügbar sein werden“, gibt die am Projekt beteiligte Melanie Kammerer Allen von der Penn Stat Universität ein Ausblick in die Zukunft. „Dies ermöglicht es Imkern, zu entscheiden, ob sie die Bienen beispielsweise mit Ergänzungsnahrung versorgen sollten, oder dass ein Landwirt entscheidet, ob er zusätzliche Nistmöglichkeiten für Bestäuber in der Nähe seiner Kulturpflanzen schaffen sollte.“

Die Internetseite verfügt derzeit über Karteninformationen für die US-Bundesstaaten Pennsylvania, Indiana und Illinois. Das Team plant, künftig weitere US-Bundesstaaten aufzunehmen. Imker sind ebenso wie Besitzer von Wildbienenhotels aufgefordert, sich der Beescape.org-Community anzuschließen und bei der Bereitstellung von Informationen über die Gesundheit ihrer Bienen zu helfen.

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