Bäume und Gehölze neben landwirtschaftlichen Flächen könnten die Anzahl bestäubender Insekten verdoppeln. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie aus Großbritannien.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass an Standorten mit Gehölzpflanzen doppelt so viele Solitärbienen und Schwebfliegen auftraten und 2,4-mal mehr Hummeln. An einigen Standorten verzehnfachte sich sogar der Artenreichtum der Solitärbienen. Die Zunahme der Bestäuber führte zu einer verbesserten Bestäubung. Für diesen Zweck auf den Untersuchungsfeldern aufgestellte Topfpflanzen wiesen bis zu 4,5-mal mehr Samen auf.

„Die Bestäubung von Insekten ist weltweit wichtig für Ökosysteme und für den Anbau von Nahrungsmitteln, die wir zur Ernährung der wachsenden Bevölkerung benötigen“, so Studienautorin Dr. Alexa Varah. „Es ist ironisch, dass die Landwirtschaftsbetriebe, die so stark auf Bestäuber angewiesen sind, tatsächlich einen der größten Beiträge zu ihrem Niedergang leisten. Unsere Studie liefert schließlich einen Beweis dafür, dass die Forstwirtschaft für Wildbestäuber und für Landwirte, die bestäubungsbedürftige Pflanzen anbauen, eine Win-Win-Situation darstellt.“

Schätzungen zufolge sind rund 35 % des weltweit produzierten Erntevolumens von der Bestäubung durch Insekten abhängig, aber die Bemühungen zur Verbesserung der Wildpflanzenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen haben den Rückgang der Bestäuber nicht aufgehalten. Die Forstwirtschaft wurde lange Zeit als eine Lösung betrachtet, um den Rückgang der Bestäuber aufzuhalten. Beobachtungsstudien in gemäßigten Klimazonen gab es jedoch praktisch nicht.

In der neuen Studie wurden die Zahlen von Wildbestäubern auf Feldern mit einer Mischung aus Kulturpflanzen und Gehölzpflanzen sowie auf Feldern mit nur einer Kulturart gemessen und die Bestäuberzahlen beider Systeme miteinander verglichen.

„Der nächste Schritt besteht darin, den Ertrag in diesen gemischten Systemen zu untersuchen. Wenn der Ertrag ebenfalls höher ist, könnte die Forstwirtschaft eine großartige Möglichkeit sein, die Pflanzenproduktion sowie die Bestäuberzahlen zu steigern und mehr Lebensmittel umweltfreundlicher und nachhaltiger zu produzieren“, so Alexa Varah.